
Am Montag hatte Thomas Janiczek (57) noch überlegt, das Oddset-Pokal-Zweitrunden-Duell seines TV Haseldorf (Kreisliga 8) gegen den Hammonia-Landesligisten Blau-Weiß 96 Schenefeld aufgrund akuter Personalnot abzusagen. Die Partie fand am Dienstagabend statt – allerdings ohne Janiczek, der nicht mehr TVH-Trainer ist. Der Haseldorfer Liga-Obmann Jörg Dalecki sagte dazu, die Initiative zum Trainerwechsel sei von Vereinsseite ausgegangen, am Ende habe es aber „eine einvernehmliche Trennung gegeben“. Dieser Darstellung widersprach Janiczek am Mittwochabend auf Nachfrage von SportNord allerdings: „Für mich war das ein klassischer Rauswurf, von dem ich am Dienstagvormittag in Kenntnis gesetzt wurde!“ Ralf Huckfeldt, der beim TVH als Interimstrainer fungiert, erklärte: „Der Zeitpunkt für einen Trainerwechsel ist denkbar unglücklich – aber es sind einige Dinge zusammengekommen, die ein Handeln notwendig gemacht haben.“
Im Juli 2013 hatte Janiczek das Traineramt im Schlosspark-Stadion von Dalecki übernommen und den TVH zum sechsten Triumph in Folge beim „Elbmarsch-Pokal“ geführt; die Kreisliga 8 schloss Haseldorf in der Saison 2013/2014 als Tabellen-Zwölfter ab. Zum Auftakt der neuen Spielzeit setzte es am Sonntag eine 3:8-Pleite im Derby beim diesjährigen Neuling Moorreger SV. Huckfeldt, einst Jugendtrainer und nun Jugendwart beim TVH, steht nur übergangsweise als Coach zur Verfügung: „Ich helfe gerne, bin aber nur ein Provisorium!“ Nun ist es Daleckis Aufgabe, einen neuen Trainer zu finden. Vollzug konnte der Liga-Obmann natürlich noch nicht vermelden: „Dafür ist es noch viel zu früh – wir müssen uns jetzt erst einmal sammeln“, so Dalecki, der betonte: „Bei der Klärung der Trainerfrage wird es keine Hauruck-Aktion geben!“
Im Pokalspiel gegen Blau-Weiß 96 hatte Huckfeldt den Haseldorfern eine strikte Defensivtaktik verordnet. „Es war eine reine Abwehrschlacht – und das haben unsere Spieler ordentlich gemacht“, betonte Huckfeldt. Für die zwei Klassen höher in der Landesliga spielenden Schenefelder ergaben sich trotzdem einige gute Torchancen. Die erste vergab Timm Patrick Thau noch, als er von rechts am langen Pfosten vorbei zielte (8.). Kurz darauf reagierte TVH-Torwart Florian Schuldt stark, aber den Abpraller nutzte Eico Westphal zum 0:1 (12.). Ilias Ide legte zeitig das 0:2 nach (17.). Im zweiten Durchgang landete ein 23-Meter-Schuss von Thau zum 0:3 im Winkel – ein Traumtor (62.). Jeweils nach Rückpässen von der Grundlinie trafen Westphal (65.) und Thau (72.) mit Schüssen von der Strafraumgrenze aus zum 0:5-Endstand.