Schleswig-Holstein-Liga: Tennis-Ergebnis in Hartenholm


Ein „Tennis-Ergebnis“ gab es am Sonntag in der Schleswig-Holstein-Liga, als der TuS Hartenholm gegen Flensburg 08 mit 6:3 gewann. Und während die knapp 200 Zuschauer bei den insgesamt neun Toren voll auf ihre Kosten kamen und auch die Hartenholmer Spieler ihren Kantersieg ausgelassen feierten, fand TuS-Trainer Jörg Schwarzer ein Haar in der Suppe: „Ich lege Wert auf eine geordnete Defensive und dieses Ergebnis zeigt die Schwächen beider Abwehrreihen auf“, so Schwarzer, der dann aber auch positive Worte fand: „Natürlich freut es mich, dass wir sechs Tore schön herausgespielt haben!“

Den Hartenholmern war nicht entgangen, dass die Flensburger in ihren vorherigen Partien vor allem in der Anfangsphase viel Druck über die Außen erzeugten – unter anderem zehn Tage zuvor bei ihrer Nachholspie beim Hartenholmer Nachbarn SV Todesfelde. Deshalb hatte Schwarzer größten Wert darauf gelegt, auf den Außenbahnen nichts zuzulassen. „Das ist uns auch gelungen – allerdings waren wir dafür im Zentrum viel zu offen“, stellte der Coach fest. Noch größere Löcher offenbarte zunächst aber die Abwehr der Gäste, die zwar tatsächlich wieder gut begannen, dann aber auch stark nachließen. Dies nutzten die Segeberger, um eine 2:0-Führung vorzulegen. Nach einem schönen Diagonalball von TuS-Kapitän Martin Genz hatte Christian Jaacks freie Bahn und schoss das 1:0. Nur neun Minuten später setzte sich Tim Ollenschläger auf der linken Seite schön durch und krönte seinen Alleingang mit dem 2:0. Die Flensburger schüttelten sich kurz und egalisierten dann durch einen Doppelschlag kurz vor der Pause zum 2:2. Sowohl Nicholas Holtze (37.) als auch Sebastian Kiesbye (44.) schlossen jeweils Gäste-Angriffe durch die Mitte ab. „Das war sehr ärgerlich“, klagte Schwarzer, der in der Pause auf die Defizite im Zentrum reagierte und mit Thilo Quinting einen neuen Innenverteidiger einwechselte; Arvid Käselau rückte dafür auf die Sechser-Position vor.

Und dieser Schachzug entpuppte sich als goldrichtig: Die Hartenholmer hatten fortan auch in der Mitte des Spielfeldes mehr Zugriff und legten vier weitere Tore vor. Als „Türöffner“ entpuppte sich dabei wieder einmal Ollenschläger, der nun von den Flensburgern zwar enger gedeckt wurde, nach einem abgeprallten Ball aber aus 20 Metern Maß nahm und die Kugel exakt in den Winkel jagte – ein Traumtor (54.). Nach einer interessanten Freistoßvariante von Martin Genz erhöhte Björn Johannsson auf 4:2 (67.). Als Käselau einen Freistoß aus dem Halbfeld aus rund 40 Metern in den Gäste-Strafraum schlug, war dieser Ball zwar nicht hart geschossen – 08-Keeper Yannick Holtz wurde aber von mehreren in den Strafraum laufenden Spielern entscheidend irritiert und so stand es 5:2 (74.). Sogar 6:2 hieß es, als Jaacks nach einer Rechtsflanke mit einer herrlichen Direktabnahme erfolgreich war (79.). Als die Hartenholmer diesen Treffer noch feierten, leisteten sie sich eine weitere Unachtsamkeit in der Defensive; so konnten die Gäste, die sich in den ersten 35 Minuten der zweiten Halbzeit keine einzige klare Torchance erspielten, noch etwas Ergebniskosmetik zum 6:3-Endstand betreiben betreiben (Rinor KuciAaron Meyerfeldt, der im Mittelfeld mit enormer Zweikampfstärke gefiel.

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