Kreisliga 9: „Der Schiedsrichter wurde nicht geschlagen“

Führt Trainer Dragan Graonic den SV Lohkamp zum Aufstieg?
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Eine Woche nach dem Abbruch ihres Gastspiels beim SC Cosmos Wedel hatten die Kicker des SV Lohkamp am Sonntag wieder Grund zum Jubeln: Gegen SuS Waldenau feierten sie einen 11:1-Kantersieg. SVL-Manager Gökhan Saricoban äußerte sich am Rande der Partie gegenüber SportNord zu den Vorkommnissen in Wedel und stellte klar: „Es gab keine Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter – der Grund für den Abbruch war, dass sich unser Spieler, nachdem er die Gelb-Rote Karte gesehen hatte, geweigert hat, vom Platz zu gehen.“

Wie aber kam es überhaupt zu dem Platzverweis? „Dem ging eine Verkettung unglücklicher Umstände und Missverständnisse voraus“, so Gökhan Saricoban, der präzisierte: „Ein Wedeler hat im Zweikampf unseren Spieler mit seinem Arm am Kinn getroffen. Daraufhin hat unser Spieler seinen Kontrahenten gefragt, ob dies Absicht gewesen sei, was der Wedeler verneinte. Daraufhin hat er ihm auf den Rücken geklopft – leider hat der Schiedsrichter diese Geste falsch aufgefasst und dafür die Gelb-Rote Karte gezückt.“ In der Folge sei es auch noch zum Körperkontakt zwischen dem Lohkamp-Akteur und Referee Andreas Cruse gekommen. „Aber unser Spieler hat den Unparteiischen nur im Vorbeigehen bei einer Bewegung berührt. Aber definitiv nicht geschlagen“, versicherte Gökhan Saricoban.

Der SVL-Manager stellte klar, dass „die Situation zu keiner Zeit außer Kontrolle geraten“ sei und es auch „keine Rudelbildung gegeben“ habe. Vielmehr sei es so gewesen, dass „mehrere Angehörige des SV Lohkamp versucht haben, den besagten Spieler zu beruhigen.“ Deshalb bestand laut Gökhan Saricoban auch „zu keiner Zeit eine Bedrohung für den Schiedsrichter oder seien Assistenten“, was der Manager wie folgt begründete: „Selbst, wenn unser Spieler auf das Gespann hätte losgehen wollen – was er aber überhaupt nicht vorhatte –, hätten wir das verhindert.“ Die stoische Weigerung des Spielers, den Kunstrasenplatz an der Schulauer Straße zu räumen, habe dann aber zu einer Beendigung der Partie nach rund 85 Minuten beim Stand von 2:1 für die „Cosmonauten“ geführt.

„Das mussten wir so hinnehmen“, so Gökhan Saricoban, der sich keinen Illusionen hingibt, was die Spielwertung angeht: „Ich gehe davon aus, dass das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes die Partie für Cosmos Wedel werten wird“, hofft der Manager keinesfalls auf eine Neuansetzung. In der engen Spitzengruppe der Kreisliga 9 könnte es die Lohkamper noch schmerzen, dass sie im Duell mit einem direkten Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Bezirksliga um die Chance gebracht wurden, noch zum 2:2-Ausgleich zu kommen. „Umso wichtiger, dass wir gegen Waldenau etwas für unser Torverhältnis tun konnten“, so Gökhan Saricoban, dem es wichtig war, noch einmal zu betonen, dass die Partie in Wedel „sehr fair verlief“.

Nachdem es in den beiden vorherigen Duellen zwischen den beiden Teams gleich drei Platzverweise gegeben hatte, habe es dieses Mal im Vorfeld „gute Gespräche mit dem gegnerischen Trainer gegeben“, so Gökhan Saricoban weiter. Cosmos-Coach Chris Coskunmeric habe seinerseits „auf einen besonders heißblütigen Spieler verzichtet“, berichtete der Lohkamper Offizielle, der es deshalb „umso bedauerlicher“ nannte, „dass das Spiel am Ende abgebrochen wurde“. Am Furtweg gebe es, das stellte Gökhan Saricoban klar, „keine Toleranz für Spieler, die sich nicht benehmen können“. Zwar sei es ein Ziel der Vereinsverantwortlichen, „junge Menschen von der Straße zu holen und ihnen eine sportliche Heimat zu geben“. Doch sollte sich ein Akteur Disziplinlosigkeiten oder andere Verfehlungen listen, werde sich der Klub „ohne Diskussionen von im trennen“.

(Johannes Speckner)

 Redaktion
Redaktion Artikel