
Schon nach dem Abbruch der Partie gegen den SVS Mesopotamien am 5. Oktober hatte Nejmi Güraltunkeser, Spieler des FC Neuenfelde, bei SportNord sinniert (siehe unten verlinkten Bericht): „Es ist immer komisch: Im Spiel verliert man die Kontrolle und streitet sich, weil alle mit viel Emotionen dabei sind.“ Sieben Tage später kassierte Neuenfelde im Gastspiel bei der FSV Harburg-Rönneburg vier Platzverweise.
Auf dem Grandplatz an der Wilstorfer Höh gab es in der 19. Minute die erste Gelbe Karte – und zwar gegen einen FSV-Akteur, der zuvor ein Foulspiel begangen hatte. Darauf folgten sechs (!) Gelbe Karten gegen die Neuenfelder, alleine fünf davon von der 33. bis zur 37. Minute. In jener Minute hatte Schiedsrichter Matthias Jansen den Hausherren auch einen Foulelfmeter zugesprochen, nachdem Sven Bendt im FCN-Strafraum gefoult worden war. Den fälligen Elfmeter verwandelte Alexander Görlitz und es stand bereits 2:0, denn als das „Karten-Festival“ noch nicht in vollem Gange war, hatte FSV-Torjäger Bendt nach einem langen Pass bereits das 1:0 erzielt (28.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit verursachte dann auch die Heim-Elf einen Elfmeter; diesen verwandelte FCN-Kapitän Güraltunkeser zum 2:1-Anschlusstreffer. In der zweiten Halbzeit nahmen die Diskussionen und Beschwerden einiger Neuenfelder Spieler bei Referee Jansen dann immer mehr zu.
Dies führte zu weiteren drei Gelben Karten gegen die Gäste, aber eben auch zu vier Platzverweisen: Die ersten drei Neuenfelder Akteure, die vorzeitig vom Feld mussten, traten ihren Gang in die Dusche jeweils mit einer Gelb-Roten Karte im Gepäck an – und zwar in der 73., 75. und 76. Minute. Unglaublich, aber wahr: Weil es Harburg-Rönneburg versäumte, seine Überzahl-Angriffe geschickt auszuspielen (immer wieder gab es überhastete Aktionen), hätte Güraltunkeser in der 80. Minute beinahe das 2:2 erzielt – einzig die Latte verhinderte den Ausgleich der zu dieser Zeit nur noch sieben FCN-Feldspieler. Nachdem ein weiterer Neuenfelder glatt „Rot“ gesehen hatte (85.), machte die Heim-Elf in der Nachspielzeit endlich den Sack zu: Als FCN-Keeper Ali Akdal bei einer Standardsituation seines Teams mit in den FSV-Strafraum geeilt war, die Hausherren den Ball aber schnell abfingen, vollstreckte Dima Jeske aus 30 Metern zum 3:1-Endstand ins verwaiste Gäste-Gehäuse (91.).