Bezirksliga West: Özütemiz und Ayik treffen


Vergleichsweise spartanisch ging es am Sonntag beim FC Roland Wedel zu: Eine Woche, nachdem die Elbstädter einen 0:3-Rückstand bei TBS Pinneberg noch zu einem sagenhaften 4:3-Sieg gedreht hatten, feierten sie nun einen relativ unspektakulären 2:0-Erfolg gegen den Neuling Heidgrabener SV. Der „kleine HSV“ blieb im Duell zweier Teams, die vor dem Anpfiff punktgleich waren (jeweils neun Zähler), im siebten Bezirksliga-Spiel seiner Vereinsgeschichte erstmals ohne eigenen Torerfolg und verlor nach der 1:3-Auftaktniederlage beim SV Lurup erst zum zweiten Mal in dieser Serie.

Möglicherweise hätte die Partie einen anderen Verlauf genommen, wenn HSV-Torjäger Philippe Schümann in der 16. Minute, als er die größte Chance seiner Elf besaß, getroffen hätte: Nachdem die Gäste blitzschnell umgeschaltet hatten, tauchte der Stürmer frei vor Roland-Keeper Kadir Katran auf, der aber stark parierte. „Schade ‒ ich hätte gerne gesehen, wie die Partie weiter verlaufen wäre, wenn wir in Führung gegangen wären“, sinnierte HSV-Coach Ove Hinrichsen. Als Gäste-Akteur Dennis Lebedinski rechts gut freigespielt worden war und in die Mitte passte, kam Philippe Schümann zwei Schritte zu spät (23. Minute), ehe der Heidgrabener Timo Badermann den Ball von halbrechts aus mit links nicht richtig traf, weshalb er zu mittig auf Katran kam, anstatt gen langes Eck zu fliegen (35.).

Die Wedeler waren spielbestimmend und hatten in den ersten zehn Minuten drei gefährliche Bälle in den Gäste-Strafraum, wo sie immer wieder den großgewachsenen Baris Ayik suchten, geschlagen. Doch danach fanden sie die komplett neu formierte HSV-Viererabwehrkette zunächst kein Mittel. Direkt nach dem Seitenwechsel waren die Heidgrabener allerdings „im Tiefschlaf“, wie Hinrichsen haderte. Ohne, dass die Gäste nach dem Anstoß der Heim-Elf einmal in Ballbesitz gekommen wären, gingen die Wedeler nach 20 Sekunden des zweiten Durchgangs mit 1:0 in Führung, als Okan Özütemiz nach einem langen Diagonalpass nur noch einschieben musste.

Zwischen der 60. sowie der 70. Minute hatte der „kleine HSV“ seine beste Phase und zwei Chancen zum Ausgleich: Lebedinskis Pass klärten die Elbstädter aber in letzter Sekunde vor Christoph Ketelhohn und dann schoss Philippe Schümann nach Ketelhohns Vorarbeit knapp über die Latte. Auf der Gegenseite köpfte der starke Baris Ayik einen hohen Ball zum 2:0 in die lange Ecke ein (75.), womit die Partie entschieden war. „Wir haben in der Defensive stark gearbeitet wieder gezeigt, dass wir mithalten können ‒ deshalb ist mir für die Zukunft auch nicht bange“, erklärte Hinrichsen, der allerdings auch einräumte: „Über 90 Minuten betrachtet haben die Roländer verdient gewonnen, weil sie aggressiver und zumeist auch gedankenschneller waren.“

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