
Fast jeder Amateur-Fußballer hat es schon einmal erlebt, dass kein Schiedsrichter kommt. Für den FC Union Tornesch II gab es dieses Ärgernis am Sonntag in der Kreisliga 8 bereits zum zweiten Mal in Folge: Wie schon beim vorherigen Heimspiel gegen den TSV Heist, so kam auch zum Auftritt beim SV Hörnerkirchen kein Referee. Waren alle Tornescher mit dem Heistmer Aushilfsschiedsrichter Hilmar Ossenbrüggen noch wunschlos glücklich, und das obwohl sie mit 2:6 verloren (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), so waren sie nun mit dem Gespann, das der SV Hörnerkirchen stellte, alles andere als zufrieden: „Ich bin nun schon seit 20 Jahren Trainer ‒ aber so etwas habe ich noch nie erlebt“, schimpfte Andreas Popko, Coach der Union-Reserve.
Stein des Anstoßes war ein Senioren-Spieler von „Höki“, der als Schiedsrichter-Assistent einsprang und der Liga-Mannschaft seines Vereins „den Ausgleich schenkte“, wie Andreas Popko es ausdrückte. In der 62. Minute winkte der Assistent bei einem laut Andreas Popko „normalen Zweikampf im Union-Strafraum“ und nach einer kurzen Unterredung entschied der Aushilfsreferee (ebenfalls vom SVH) auf Elfmeter, den Dennis Eichentopf zum 1:1 nutzte. Dies war zugleich der Endstand. „Aus dem Spiel heraus hätte Hörnerkirchen nicht mehr getroffen“, beteuerte Andreas Popko.
Die Union-Reserve (Rang-Zwölfter) bot im Spiel beim Tabellen-Vierten Hörnerkirchen eine starke Leistung. Philipp Pohlmann, Rekonvaleszent der Tornescher Liga-Mannschaft, gab nach Vorarbeit von Marc-André Sannemann den ersten Torschuss ab (19. Minute). Dann passte Oliver Pracht zu Pohlmann, der erneut scheiterte − doch nun nutzte Marc-André Sannemann den Abpraller von halblinks aus acht Metern zum 0:1 (28. Minute). Drei weitere aussichtsreiche Gäste-Angriffe im ersten Durchgang unterband der besagte Schiedsrichter-Assistent, indem er Abseits anzeigte. „Und seine unter den Zuschauern weilenden Freunde haben ihn dafür sowie für die spätere Elfmeter-Entscheidung auch noch gefeiert“, sagte Andreas Popko fassungslos.
Allen Spielern ist dringend ein besserer und freundlicherer Umgang mit den Schiedsrichtern zu empfehlen ‒ er würde vielleicht dazu beitragen, dass es mehr Unparteiische gibt und weniger Spiele ohne Referee stattfinden müssen. Und alle Aushilfs-Schiedsrichter, die eine Partie mit Beteiligung einer Mannschaft ihres Vereins leiten müssen, ist eine ähnlich souveräne und unparteiische Spielleitung, wie sie Hilmar Ossenbrüggen gelang, zu wünschen!