
20 Minuten waren zwischen Schlusslicht Camlica Genclik und dem SC Sperber im Nachholspiel des ersten Spieltages gespielt. Noch stand es 0:0.
Sperbers Sören Radsack, bekannt für seine resolute und robuste Spielweise, setzte sich über links durch und flankte in Richtung Fünfmeteraum. Soner Ibis blockte den Ball und Schiedsrichter Michael Ehrenfort (von TuRa Harksheide) pfiff und zeigte unmissverständlich auf den Elfmeterpunkt. Er hatte ein Handspiel von Ibis wahrgenommen. Plötzlich wurde das Spiel mit Freistoß für die Hausherren fortgesetzt.
Radsack hatte dem Referee kurz signalisiert, dass „wirklich keine Hand im Spiel war“ (O-Ton Radsack zur Halbzeit). „Eine wirklich bemerkenswerte Aktion des Sperberaners“, so Schiedsrichter Ehrenfort kurz vor Beginn der zweiten Halbzeit gegenüber SportNord.
Stand es zur Halbzeit durch ein Tor von Bastian Nendza (34.) für die überlegenen Gäste aus Alsterdorf nur 1:0, so brach es im zweiten Durchgang doch gehörig über die nach der 0:11 Pleite beim SC Elmshorn völlig verunsichert wirkenden Hausherren herein. Man suchte das Heil in der Offensive, was die Raubvögel mit sechs weiteren Treffern böse bestraften. Nur nach dem 2:0 der Gäste (Elfmeter durch Steffen Harms) (55.) hatte Gamlica eine große Chance, doch Sperbers Nendza klärte auf der Torlinie (57.). Für den SC Sperber trafen gegen sich kaum noch wehrende Gegner zweimal Harms, Dennis Masurat, Jozo Vucojevic und Radsack zum 0:7 Endstand. Bei konsequenterer Chancenverwertung wäre ein höherer Sieg durchaus möglich gewesen.
Den Schützlingen von Trainer Nuri Demir muss zu Gute gehalten werden, dass sie sich jederzeit sportlich verhalten haben. Das wird ihren Coach, der nach dem Spiel sichtlich mitgenommen war, kaum trösten. Nuri Demir äußerte gegenüber SportNord vollkommen frustriert, dass dies voraussichtlich sein letzter Auftritt war. Inwieweit dies zur Tatsache werden wird, werden die nächsten Tage zeigen. Camlicas Liga-Manager Hans-Jürgen Hillers meinte: „Ich werde alles daransetzen, dass Nuri bei uns weitermacht“.
Der SC Sperber wirkte gegenüber dem trostlosen 0:4 bei Blau-Weiß 96 Schenefeld formverbessert und hat nun am kommenden Freitag gegen den furios gestarteten FC Elmshorn eine ganz schwere Aufgabe vor sich.
hvp