
Im Internet-Blog des FC Bergedorf 85 (http://85live.blogspot.com/) hieß es am Dienstag, 23. August: „Vor drei Stunden wurde bekannt, dass der Vorstand von 85, wie es offiziell heißt, ‚das Rücktrittsabgebot von Friedhelm Mienert angenommen hat‘.“ SportNord sprach darauf mit Mienert, der erst in diesem Sommer das Traineramt an den Sander Tannen übernommen hatte – und der Coach betonte: „Ich bin definitiv nicht zurückgetreten!“
Mienert ergänzte: „Es gibt zwei Möglichkeiten, wie ein Arbeitsverhältnis zwischen Trainer und Verein endet: Entweder kündigt der Trainer beim Verein, oder der Verein kündigt dem Trainer – und vom ersten Fall können wir hier definitiv nicht sprechen!“ Auf Nachfrage, ob die 85-Verantwortlichen ihn denn entlassen, beurlaubt oder freigestellt hätten, entgegnete Mienert: „Nein, lediglich Herr Bülent Tinas-Topal hat mich telefonisch, aber nicht schriftlich über eine gewisse Sachlage informiert. Aber darauf gebe ich nichts, denn Herr Tinas-Topal ist, soweit ich weiß, noch nicht einmal Vereinsmitglied bei Bergedorf 85!“ In der offiziellen Kaderliste, die SportNord im Juli von den „Elstern“ erhielt, wird Tinas-Topal, einst Coach beim SC Europa und TSV Wandsetal, neben Andreas Hammer als „Liga-Manager“ aufgeführt.
Mienert saß, als SportNord am Dienstag um 17.50 Uhr mit ihm sprach, gerade im Bus: „Ich bin auf dem Weg zum Training und biete meine Arbeitskraft an, weil ich einen gültigen Vertrag beim FC Bergedorf 85 besitze und davon ausgehe, diesen auch zu erfüllen“, so Mienert. Gefragt, ob es in den letzten Wochen Anzeichen dafür gegeben hätte, dass der Verein sich von ihm trennen wolle, entgegnete Mienert vielsagend: „Im Nachhinein ist man diesbezüglich immer etwas schlauer, wenn man gewisse Feinheiten analysiert ...“ Die magere sportliche Bilanz (von den ersten vier Spielen gingen drei verloren, nur gegen den Neuling SC VW Billstedt 04 gab es einen knappen 2:1-Sieg) erklärte Mienert wie folgt: „Es lief alles gut bei uns, bis Herr Tinas-Topal plötzlich installiert wurde – das war die Wende zum Schlechten!“
(JSp)