
Als Inter Hamburg zum Saisonstart der Landesliga Hammonia am 30. Juli eine heftige 0:7-Klatsche beim FC Union Tornesch kassiert hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), hätten nicht viele Fußball-Kenner daran geglaubt, dass Inter nach dem Rückspiel acht Punkte mehr als die Tornescher aufweisen würde. Doch genauso kam es: Das Team von Inter-Trainer Dennis Mitteregger nahm am Sonntagvormittag mit einem 2:0-Erfolg Revanche und kletterte mit nun 27 Punkten auf den sechsten Platz, während der FC Union mit 19 Zählern auf dem 13. Rang verharrt. Immerhin beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone noch elf Punkte.
War vor knapp vier Monaten im „Torneum“ fast jeder Versuch der Tornescher auch ein Treffer gewesen, so fehlte ihnen nun in der Offensive die nötige Entschlossenheit. Sören Badermann konnte sich zweimal in aussichtsreichen Positionen nicht dazu durchringen, einen Torschuss abzugeben. Die größte Chance zum Führungstreffer besaßen die Gäste kurz vor der Pause: Nachdem Fabian Tiedemann auf der linken Seite mit einer starken Aktion einen Eckstoß herausgeholt und Maik Stahnke diesen herein geschlagen hatte, kam der aufgerückte FCU-Verteidiger Jan-Philipp Zimmermann am kurzen Pfosten zum Kopfball, setzte diesen aber nur an die Latte (39. Minute).
Im zweiten Durchgang riskierten beide Mannschaften mehr: „Da gab es einen offenen Schlagabtausch“, so FCU-Coach Stefan Dösselmann. Die Hausherren besaßen zwar weiterhin mehr Ballbesitz, doch die besseren Chancen hatten weiterhin die Gäste: Flemming Lüneburg zielte aus guter Position zu hoch (61.), ein 16-Meter-Schuss von Jannek Laut ging am Inter-Tor vorbei (65.) und nach einem Tempodribbling von Tiedemann scheiterte Dennis Beckmann von der Strafraumgrenze aus an Inter-Torwart Yannik Nies (72.). Auch die Hausherren hatten bei ihren Gelegenheiten zunächst kein Zielwasser getrunken. „Eigentlich war es ein typisches 0:0-Spiel“, befand Dösselmann.
Doch dann kam die 80. Minute und die Union-Abwehr klärte einen Ball nicht richtig, woraufhin Dusko Pezerovic zum 1:0 einschoss (80.). Nur vier Minuten später hatte Phillip Kuschka die nächste brenzlige Situation am Gäste-Strafraum eigentlich schon bereinigt ‒ doch anstatt den Ball wegzuschlagen, wollte er seinen Gegenspieler ausspielen, was misslang. So erhöhte Serdar Aydin auf 2:0, was zugleich der Endstand war. „Inter hat unsere Fehler eiskalt bestraft, wozu wir auf der anderen Seite leider nicht in der Lage waren“, haderte Dösselmann, der nach fünf Niederlagen aus den letzten sieben Partien zudem einräumte: „Wir sind alle geknickt ‒ und uns fehlt momentan das nötige Quäntchen Glück.“
Mitteregger und seine Schützlinge können ihre Blicke nun nach oben richten: Der Rückstand auf den Tabellen-Zweiten Niendorfer TSV II beträgt gerade einmal vier Punkte.