
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Einen der wohl deutlichsten Außenseiter-Siege in der Geschichte des Hamburger Pokalwettbewerbs feierte am Dienstagabend der SVS Mesopotamien: Das Team, das im Sommer vom Hamburger Fußball-Verband aufgrund von zwei schuldhaft verursachten Spielabbrüchen zum Zwangsabstieg aus der Kreisliga 2 in die Kreisklasse verurteilt worden war, schlug in der zweiten Runde des Lotto-Pokals den Harburger Türksport (Bezirksliga 2) mit sage und schreibe 6:0. Für das Türksport-Team war es innerhalb von drei Tagen die zweite heftige Klatsche, nachdem es am Sonntag schon das Liga-Derby bei Zonguldakspor mit 0:8 verloren hatte.
„Wir sind hervorragend drauf und auf einem sehr guten Weg“, frohlockte SVS-Trainer Michel Aydogdu, der mit breiter Brust in das Pokalspiel ging: „Wir wussten, dass wir schwer zu schlagen sind – vor allen Dingen zuhause mit unseren Zuschauern im Rücken.“ Auf der schönen Sportanlage an der Außenmühle sei es dann „ein richtig schönes Derby für uns geworden“, so Aydogdu, der mit Blick auf die Herausforderungen im Liga-Alltag – dort tritt sein Team offiziell als 2. Herren des SVS in der Kreisklasse 4 an – feststellte: „Das wird uns noch einmal einen zusätzlichen Schub geben.“
Natürlich hatten auch die Akteure und Verantwortlichen von „Meso“ mitbekommen, dass ihr Gegner zuvor bei Zonguldakspor mit 0:8 verloren hatte. „Aber von diesem Ergebnis wollte ich vorab in unserer Kabine nichts hören, weil wir unser Spiel durchsetzen wollten“, betonte Aydogdu. Angesichts der Tatsache, dass Noah Altunkaya (10. Minute), Ike Kuffour (18.) und Danny Schneider (34.) schon vor der Pause für eine komfortable 3:0-Führung sorgten, stellte der Trainer fest: „Das hat hervorragend geklappt.“
Im zweiten Durchgang schnürte Kuffour mit zwei weiteren Toren (54., 69.) einen Dreierpack, zwischenzeitlich traf auch noch Philipp Bekdas (67.) gegen den aktuell zwei Klassen höher um Punkte kämpfenden Nachbarn. „Ich bin extrem stolz auf meine Jungs“, strahlte Aydogdu: „Mit Blick darauf, was wir für Zeiten hinter uns haben, ist es umso beeindruckender, dann so aufzutreten.“ Das HFV-Urteil habe „uns als Mannschaft noch einmal enger zusammengeschweißt“, so Aydogdu, der abschließend versprach: „In der Liga gehen wir in jeder Partie auf Sieg und wollen mit aller Macht zurück in die Kreisliga.“
(Johannes Speckner)