Kreisliga 4: Die Gründe für den Rückzug des FC Elazig Spor

Hiwad Sardarzai (rechts) ist einer der Spieler der bisherigen Mannschaft des FC Elazig Spor, die auch schon höherklassig am Ball waren.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Am Dienstag der vergangenen Woche wurde Burhanettin Celik persönlich beim Hamburger Fußball-Verband vorstellig. „Ich habe den Herren dort geraten, dass sie doch einmal beim VSG Stapelfeld nachfragen sollen, wie die Stapelfelder uns als Mannschaft auf dem Platz erlebt haben“, berichtete Celik als langjähriges Vorstandsmitglied des FC Elazig Spor, den er anschließend beim HFV vom Spielbetrieb der Kreisliga 4 abmeldete.

Diesen drastischen Schritt erklärte Celik auf Nachfrage von SportNord wie folgt: „Damit, dass wir unser erstes Liga-Saisonspiel in Stapelfeld mit 1:7 verloren haben, kann ich leben – der Gegner war gut, ich habe dem gegnerischen Trainer nach dem Spiel sofort gratuliert. Mal gewinnt man, mal verliert man, so ist es im Fußball. Aber, womit ich nicht leben kann, ist die Art und Weise, wie der Schiedsrichter uns gegenüber aufgetreten ist: Er hat unseren Spielern, wohlgemerkt auch unserem Kapitän, von der ersten Minute an den Mund verboten.“

Dass Referee Thorsten Kunkel (FC Voran Ohe) einem Elazig-Akteur die Rote Karte zeigte, sei laut Celik „vollkommen berechtigt“ gewesen: „Das war eine Notbremse, dafür hätte ich selbst auch ‚Rot‘ gezückt.“ Die darauf noch folgenden Gelben Karten und eine Gelb-Rote Karte seien aber „allesamt an den Haaren herbeigezogen worden“, so Celik, der klagte: „Ich weiß nicht, was der Schiedsrichter gegen uns hatte. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir schon einmal mit ihm zu tun hatten – aber im Vorfeld hatte mich ein Ex-Trainer schon vor diesem Referee gewarnt.“

Celik ist sich „bewusst, dass wir in der Kreisliga keine fehlerfreien Schiedsrichter erwarten können“, und präzisierte: „Kein Mensch ist perfekt, niemand ist frei von Fehlern. Aber ich erwarte, dass ein Schiedsrichter sich auf die Leitung einer Partie konzentriert, alle Anwesenden gleich behandelt – unabhängig von ihrer Haut- und Trikot-Farbe – und uns nicht von der ersten bis zur letzten Minute alles verbietet.“ Die laut Celik von Seiten des Unparteiischen formulierten „Drohungen, dass wir uns vor dem Verband wiedersehen würden“, hätten ihn desillusioniert zurückgelassen: „Wenn so etwas gleich am ersten Spieltag passiert, habe ich keine Hoffnung mehr, dass sich die Situation noch bessern könnte.“

Er selbst und auch der Verein hätten „einen Stempel bekommen, dass wir einfach böse sind“, so Celik, der in der Vergangenheit vom HFV-Sportgericht schon zur Zahlung mehrerer Geldstrafen verurteilt worden war. „Unter anderem auch in der letzten Saison nach dem Abbruch unserer Kreisliga-Partie gegen den Escheburger SV II, die aber wohlgemerkt vom Sportgericht neu angesetzt worden ist“, erinnerte sich Celik. Das Geld, das er für bisherige Strafen zahlen musste „und das vermutlich auch in der Zukunft vom Verband erhoben worden wäre“, so Celik, „werde ich jetzt lieber für sinnvollere Dinge investieren.“

Abschließend ging Celik auch mit einigen Spielern der bisherigen Elazig-Mannschaft hart ins Gericht: „Es war leider mitunter so, dass wir eine Idee, ein Konzept hatten, sich dann aber einige Spieler nicht an Absprachen gehalten oder nicht abgemeldet haben.“ Dies habe „dazu beigetragen, dass mir der Spaß verloren gegangen ist“, so Celik. Der FC Elazig soll allerdings „aktuell nicht aufgelöst werden“, betonte Celik: „Viellicht gibt es irgendwann andere, jüngere Verantwortliche, die neue Pläne haben.“ Er selbst wolle in Zukunft „nur noch ganz entspannt Fußballspiele anschauen“.

(Johannes Speckner)

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