Sicher ist, dass der SV Altengamme III im Viertelfinale des HFV-Pokals steht. Unklar ist, was genau am Dienstagabend dazu führte, dass Schiedsrichter Paul Zaprika (vom SV Börnsen) das HFV-Pokal-Achtelfinale zwischen der SVA-Dritten (Kreisklasse 3) und der Groß Flottbeker SV III (Kreisklasse 11) beim Stand von 4:0 in der 89. Minute abbrach.
SVA-Trainer Dean Pfab erklärte auf Nachfrage von SportNord:
„Ganz genau habe ich nicht mitbekommen, was passiert ist. Wir haben mit 4:0 geführt und das Spiel sicher im Griff gehabt, als es ungefähr in der 89. Minute einen Zweikampf um den Ball gab, den unser Spieler gewonnen hat. Aus unserer Sicht war es kein Foul und der Schiedsrichter hat es auch nicht als Foul gewertet, aber der gegnerische Spieler lag anschließend verletzt am Boden. Dann wurde es etwas hitzig, der Schiedsrichter hat sich mit seinen beiden Assistenten besprochen und erst ein paar Rote Karten verteilt, ehe er das Spiel abgebrochen hat.
Offenbar war es so, dass die Schiedsrichter sich vom Gegner bedroht fühlten – deshalb haben sie entschieden, die Partei abzubrechen. Über die Worte, die dort gefallen sind, kann ich aber nichts sagen. Ich war darum bemüht, meine Spieler zusammenzuhalten und dafür zu sorgen, dass wir Ruhe bewahren und das Schiedsrichter-Team seine Arbeit machen lassen. Wir gehen davon aus, dass die Partie mit 4:0 oder auch mit 3:0 für uns gewertet wird.
Erwähnen möchte ich noch, dass der Anpfiff auf Bitten des Gegners, der eine lange Anreise durch den Hamburger Feierabendverkehr hatte, eine Viertelstunde später erfolgt ist. Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, warum der Hamburger Fußball-Verband die Pokalspiele unter der Woche pauschal um 19 Uhr angesetzt hat. Eine Anstoßzeit von 20 Uhr oder zumindest 19.30 Uhr wäre fairer gegenüber den Mannschaften, die auswärts antreten müssen. Wir waren jedenfalls sehr froh, dass wir Heimrecht hatten und nicht nach Groß Flottbek fahren mussten.“
In einer Stellungnahme, die auf der Instagram-Seite der SVA-Dritten veröffentlicht wurde, hieß es zudem:
„Puh, ein Spiel das wir uns mit dem Ausgang sicherlich nicht gewünscht hatten. Aber der Reihe nach. Das Spiel begann 15 Minuten später durch die weite Anreise der Gäste. Die ersten fünf Minuten machten die Groß Flottbeker richtig Dampf auf dem Platz, liefen hoch an und zeigten ihre Geschwindigkeit jedes Einzelnen.
Dennoch gelang uns mit Geduld und Ruhe das 1:0. Nach einer butterweichen Flanke von Benni steht Tarki goldrichtig und trifft zur Führung. Keule trifft dann noch per Doppelpack zur 3:0-Halbzeitführung. Eine starke erste Hälfte, auf der wir uns nicht ausruhen wollten. Wir ahnten, das Spiel wird giftiger werden.
Die Gegner versuchten, aus jedem Zweikampf das Maximale rauszuholen. Kassierten mehrfach, zu Recht, Gelbe Karten für Schwalben. Nachdem die Gäste dann ca. 15 Minuten nach Wiederanpfiff durch eine Gelb-Rote Karte auch noch in Unterzahl gerieten, war die Messe gelesen. Es kam keine ernstzunehmende Gegenwehr mehr.
Keule vollendet zum Hattrick per Foulelfmeter. 4:0. Nach einer Grätsche von Benni an der Seitenlinie (ganz klar Ball gespielt) forderten die Gegner abermals einen Platzverweis für uns. Der gegnerische Trainer schoss einen Ball auf den Platz vor Wut, Beleidigungen sowie ernstzunehmende Drohungen fielen. Und der Schiedsrichter musste das Spiel in der 87. Minute abbrechen.
Die Schiedsrichter fühlten sich nach dem Spiel derart bedroht, dass mehrere Streifenwagen anrücken mussten. VIELEN LIEBEN DANK AN DIE SCHIEDSRICHTER! Und ein klares Bekenntnis dafür, dass Beleidigungen, Drohungen oder Gewalt im Sport nichts zu suchen haben!
Wir können froh sein, dass wir die Schiris haben, am Ende egal wie gut oder schlecht sie pfeifen. Ohne sie geht es eben nicht. Mal ganz davon ab, dass dieses Gespann eine sehr schwierige Partie hervorragend geleitet hat! Damit ist alles gesagt, wir sehen uns im Viertelfinale!“
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(Johannes Speckner)