A-Kreisklasse 6: Abbruch nach Attacke am Referee


Unglaublich, aber wahr: Der SV Lurup III war am Sonntag im Rahmen des sechsten Spieltages der A-Kreisklasse 6 gegen die SV Blankenese II gerade mit 2:0 in Führung gegangen, als mehrere SVL-Spieler den Schiedsrichter angegangen sein sollen. Der Referee zückte daraufhin eine Gelb-Rote Karte und brach die Begegnung schließlich ab. Leider erreichte SportNord am Montag keinen Verantwortlichen der SVL-Dritten, die in dieser Saison in sechs Pflichtspielen (eines davon im Heino-Gerstenberg-Pokal) bereits sechs Gelb-Rote Karten sowie eine Rote Karte sah.


Philipp Anbergen, Trainer der SVB-Reserve, nahm dafür ausführlich Stellung:

„Leider musste das Spiel in der 56. Minute abgebrochen werden. Unmittelbar, nachdem die Luruper das 2:0 erzielt hatten, sind einige ihrer Spieler vollkommen ausgerastet. Ein Spieler hat wegen Meckerns erst die Gelbe Karte und, weil er danach weiter lamentiert hat, schließlich die Gelb-Rote Karte gesehen. Dann gab es diverse Bedrohungen und obszöne Gesten: Mehrere SVL-Spieler sind um den Schiedsrichter herumgetanzt ‒ immerhin haben sie dabei aber noch einen kleinen ,Respektsabstand' von einem halben Meter gehalten. Der Referee ist dann schließlich geflohen, was ich gut verstehen konnte, denn die ganze Stimmung war sehr aufgeheizt: Am Spielfeldrand wurde randaliert, dort flogen unter anderem Aschenbecher herum und einige sind wie die Wilden herumgelaufen ... Ich hoffe, dass das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes vollumfänglich ermitteln und harte Strafen aussprechen wird. Hierzu möchte ich noch sagen, dass der Trainer von Lurup II zumindest versucht hat, für etwas Ordnung zu sorgen ‒ und es haben sich auch nicht alle Spieler von Lurup III daneben benommen haben.

Aber das Benehmen einiger Luruper Akteure war einfach nur armselig: Einige haben sich beispielsweise nach dem Abbruch vor unsere Kabine gestellt und gefragt: ,Kommt ihr wieder raus, oder habt ihr Angst?' Den Ärger der Luruper über den Schiedsrichter konnte ich außerdem überhaupt nicht nachvollziehen: Meiner Meinung nach war er ein guter Spielleiter. Die einzige Entscheidung, über die man diskutieren kann, war die, dass er die Partie überhaupt angepfiffen hat. Auf dem Grandplatz am Kleiberweg gab es nämlich einige große Pfützen, unter anderem stand vor dem einen Tor auf einer Fläche von rund zwei Mal fünf Metern knöcheltief das Wasser ... Aber er war der Auffassung, wenn beide Mannschaften schon vor Ort seien, solle auch gespielt werden, und das möchte ich ihm jetzt auch nicht vorwerfen. Das Spiel ist ausgeglichen verlaufen: Wir hatten einige Spieler aus unserer Bezirksliga-Mannschaft als Verstärkungen dabei und dass die Luruper mit 2:0 geführt haben, war durchaus glücklich ‒ sie haben es auf dem Pfützen-Acker eben zweimal geschafft, den Ball über die Linie zu schieben ...“

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