Bezirksliga West: SCP trennt sich sofort von Bethke und holt Klemme


Aus und vorbei! Die Trennung zwischen dem West-Bezirksligisten SC Pinneberg und dem bisherigen Trainer Patrick Bethke, die eigentlich erst für den Sommer geplant war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), wurde nun mit sofortiger Wirkung vollzogen. „Wir haben einige Gespräche geführt und uns letztlich darauf geeinigt, auch aufgrund der Corona-Krise mit sofortiger Wirkung diesen Schlussstrich zu ziehen“, erklärte Herbert Asmus, Erster Vorsitzender des SCP, am Sonntag im Gespräch mit SportNord. Bethke bestätigte die sofortige Beendigung der Zusammenarbeit im Gespräch mit SportNord: „Der Verein muss Geld sparen, weil wegen der Corona-Beschränkungen die Einnahmen fehlen.“ Gerne hätte sich Bethke wenigstens virtuell noch von seinen bisherigen Schützlingen verabschiedet: „Leider wurde ich aber aus der WhatsApp-Gruppe der Mannschaft entfernt – deshalb hole ich den Abschied von den Jungs auf persönlichem Wege nach, sobald die Corona-Regeln gelockert worden sind“, versprach der 36-Jährige.

Der Name von Bethkes Nachfolger wurde den SCP-Kickern bereits am Donnerstagabend übermittelt: Heiko Klemme, der aktuell noch Co-Trainer beim TuS Appen (Kreisliga 7) ist, steigt am Almtweg ein. „Aber erst mit Wirkung zum 1. Juli“, wie sowohl Klemme selbst als auch Asmus betonten. Sollte in den nächsten fünf Monaten doch noch der Ball rollen, würden die Pinneberger „diese Phase mit dem bisherigen Co-Trainer Björn Schiller überbrücken“, wie Asmus erklärte. Schiller stand im Herbst 2019 nach dem Ausscheiden von Dirk Kahl bereits hauptverantwortlich an der Linie, ehe im Januar 2020 Bethke dazu geholt worden war – auf den ausdrücklichen Wunsch von Schiller hin, wie seinerzeit alle Beteiligten betont hatten.

Der 44-Jährige Klemme ist „voller Vorfreude“ auf seine zukünftige Aufgabe und „überzeugt, dass wir gut zueinander passen“. Ähnlich ergeht es Asmus, der von „sehr guten Gesprächen“ mit Klemme berichtete. Deshalb wurde der Vorschlag von Bethke, Thomas Bohlen (56), Ex-Oberliga-Coach des SV Rugenbergen, zu kontaktieren, auch nicht näher verfolgt. Die Idee, Klemme anzusprechen, hatten einige SCP-Kicker, die einst schon beim Stadt-Rivalen VfL Pinneberg II unter Klemme gekickt hatten. Die VfL-Reserve war in Klemmes Amtszeit (2009 bis 2015) erst 2011 als Kreisliga-Vizemeister in die Bezirksliga und zwei Jahre später als Bezirksliga-Meister sogar in die Landesliga Hammonia aufgestiegen. Diesen Sprung will Asmus nun aber keinesfalls als Zielsetzung ausgeben: „Wir wollen uns in der Bezirksliga etablieren“, lautete seine Vorgabe.

Klemme hatte nach der VfL-Reserve in der Saison 2015/2016 auch den SC Condor II als Vizemeister der Bezirksliga Nord in die Landesliga geführt. Im Sommer 2016 wechselte er zum FC Eintracht Lokstedt, wo er aber nach nur vier Monaten ausschied und in der Folge von Spielsucht sowie Suizidgedanken geplagt wurde, wie er im Februar 2020 im „Pinneberger Tageblatt“ rückblickend zugab. Dass Klemme, dessen Trainerkarriere einst beim HEBC begonnen hatte, auch in den Gesprächen mit dem SCP-Vorstand „offen über dieses Thema sprach“, fand Asmus „sehr beachtlich“. Nun führt Klemme die Gespräche mit den Spielern aus dem aktuellen SCP-Kader und potentiellen Neuzugängen. „Er ist bestens vernetzt“, geht Asmus davon aus, dass Klemme so, wie im vergangenen Sommer schon Bethke, einige neue Kicker an die Raa lotsen könnte.

Bethke wäre derweil ab sofort frei für Rot-Weiß Kiebitzreihe, das in Schleswig-Holsteins Kreisliga Süd-West um den Klassenerhalt kämpft – was insofern noch interessant werden könnte, da das Präsidium des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbandes weiterhin eine sportliche Beendigung der Saison 2020/2021 anpeilt (SportNord berichtete). Er wolle aber Kim Neidenberger, den Sportlichen Leiter des Steinburger Klubs, „keinesfalls dazu bringen, das Wort, das er dem jetzigen Coach Uwe Clasen gab, zu brechen“, stellte Bethke klar, dass er nicht davon ausgeht, schon vor dem Sommer bei den „Kiebitzen“ an der Seitenlinie zu stehen.

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