Kreisliga 3: Dassendorf II ist raus

Auf dem bestens gepflegten Rasenplatz am Wendelweg werden zukünftig keine Kreisliga-Spiele mehr stattfinden.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Von 2007 bis 2012 stand Mathias Drast für die Liga-Mannschaft der TuS Dassendorf in der Landesliga seinen Mann in der Innenverteidigung. Dass es nicht einmal ihm gelang, den zweiten Dassendorfer Herren als Trainer vereinsintern eine gewisse Reputation zu verschaffen, damit die Spieler, die bei der Erstvertretung nicht zum Zug kommen, bei der Reserve aushelfen, spricht Bände. Es zeigt, welche Wertschätzung die zweite Mannschaft klubintern genoss.

Der fortwährende Spielermangel führte zunächst dazu, dass Drast, der seine Karriere eigentlich 2014 beim Meiendorfer SV beendet hatte, im Alter von 42 Jahren noch selbst mitwirken musste. Dies tat Drast, der das Traineramt bei der Reserve des Klubs aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg im Februar übernommen hatte, in der ersten Runde des Holsten-Pokals sogar erfolgreich: Mit einem 5:3-Sieg beim SV Hamwarde II (B-Kreisklasse 3) erreichte die zu elft angetretene TuS-Reserve die zweite Runde, wo sie dann aber gegen ihren Staffel-Rivalen SV Curslack-Neuengamme II nicht antrat.

Im Liga-Alltag gingen die ersten vier Partien für Dassendorf II verloren. 0:3 beim SC Schwarzenbek II, 1:3 gegen den SC Wentorf II, 3:7 beim FC Voran Ohe II und 0:4 gegen den SV Börnsen II lauteten die Ergebnisse. Nachdem das Team vom Wendelweg am 26. August bei der TSG Bergedorf nicht antrat, was eine kampflose 0:3-Nierlage bedeutete, erfolgte der Rückzug noch vor dem für Sonntag, 4. September geplanten Heimspiel gegen den FC Bergedorf 85. Damit kämpfen in der Kreisliga 3 nur noch 14 Teams um Punkte und Tore, womit die eigentliche Sollstärke von 16 um zwei Mannschaften unterboten wird.

Für die TuS-Reserve, die seit 2015 wieder am Spielbetrieb teilnahm, endet nach gut drei Jahren das Abenteuer Kreisliga, in der sie in der vergangenen Saison 2021/2022 noch einen passablen siebten Tabellenplatz belegt hatte.

Wer nun glaubt, dass der amtierende Hamburger Meister Dassendorf der einzige Oberligist ohne „Unterbau“ sei, irrt aber gleich doppelt. Einerseits, weil auch der diesjährige Oberliga-Neuling FC Türkiye kein Herren-Team neben seiner Liga-Mannschaft hat. Und andererseits, weil die Dassendorfer noch mit einer Dritten Mannschaft am Spielbetrieb teilnehmen. Dieses Team, das von Jörg Willhöftbis 2018 noch Coach der zweiten Herren – und Marc-Oliver Richter (war viele Jahre als Verteidiger für die TuS-Zweite am Ball) betreut wird, entschied sich aber dagegen, um zwei Klassen nach oben zu klettern. Stattdessen verbleibt Dassendorf III in der B-Kreisklasse 3, in der es die zurückliegende Serie auf dem siebten Rang beendet und in der aktuellen Spielzeit sechs Punkte aus den ersten sechs Partien geholt hatte.

(Johannes Speckner)

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