In seinen Analysen als TV-Kommentator gefiel Martin Harnik in den letzten Monaten immer wieder mit kritischen Nachfragen bei Trainern - so auch am vergangenen Sonnabend nach dem Zweitliga-Topspiel zwischen dem Hamburger SV und dem FC Schalke 04 bei Steffen Baumgart, der tags darauf bei den "Rothosen" freigestellt wurde. Derweil kann sich Baumgart zukünftig selbst als Coach beweisen: Wie die Verantwortlichen der TuS Dassendorf am Montag vermeldeten, "übernimmt Harnik das Traineramt bis zum Saisonende".
In der Mitteilung hieß es weiter: "Nach intensiven Gesprächen in den vergangenen Wochen freuen wir uns, dass Harnik als absolute Wunschlösung das Traineramt bis zum Saisonende übernimmt." Die TuS-Verantwortlichen ergänzten, "Erfahrung, Standing und Ansprache" seien "alles Attribute, die Harnik wie kein zweiter verkörpert". Wahre Worte, schließlich blickt der 37-Jährige unter anderem auf 240 Bundesliga-Spiele (66 Tore), 83 Zweitliga-Einsätze (33 Treffer) und 28 Einsätze im DFB-Pokal mit 21 Torerfolgen zurück.
"Sobald seine Verletzung auskuriert ist, wird Hanno selbstverständlich auch auf das Feld zurückkehren", stellten die Dassendorfer klar, dass der Österreicher als Spielertrainer fungieren wird. Auf die beeindruckende Treffsicherheit des Ex-Profis, der aktuell bei 119 Toren in 88 Oberliga-Spielen steht, will beim Klub vom Rand des Sachsenwalds natürlich niemand verzichten. In der aktuellen Saison traf Harnik in neun Oberliga-Partien zwölfmal, ist aber seit einer am 29. Oktober beim Warmmachen vor der Lotto-Pokal-Niederlage beim SC Victoria Hamburg (1:3) erlittenen Verletzung pausieren.
Harnik folgt auf Thomas Seeliger (58), von dem sich die Dassendorfer nach dem besagten Pokal-K. o. und einem 1:1-Unentschieden beim HEBC am 6. November getrennt hatten. Seither hatte Co-Trainer Mirko Petersen (55), unterstützt von Ex-Coach und Sportchef Jan Schönteich (56), die Kommandos gegeben. Dabei hatte es neben zwei Siegen (3:1 gegen den Niendorfer TSV und zuletzt am Sonntag 1:0 beim FC Alsterbrüder) auch eine 2:5-Niederlage bei TuRa Harksheide gegeben, weshalb der ambitionierte Klub aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg nun als Tabellen-Dritter schon zwölf (!) Punkte hinter Spitzenreiter Altona 93 und sieben Zähler hinter dem Rang-Zweiten Eimsbütteler TV liegt.
Die Trainerfrage für die kommende Saison scheint am Wendelweg auch schon geklärt worden zu sein oder aber zumindest unmittelbar vor einer Klärung zu stehen. "Welcher Trainer die Geschicke unserer Mannschaft ab 1. Juli 2025 übernimmt, werden wir in den kommenden Tagen verkünden", hieß es abschließend in der Meldung.
(Johannes Speckner)