Zwei Ergebnisse in Hamburg-Eimsbüttel in der vergangenen Woche brachten das Fass bei der ambitionierten TuS Dassendorf zum Überlaufen. Am vergangenen Dienstagabend besiegelte eine 1:3-Niederlage beim Oberliga-Rivalen SC Victoria Hamburg das Aus im Lotto-Pokal-Achtelfinale. Und am Sonntag glich der HEBC in der dritten Nachspielzeit-Minute noch zum 1:1-Endstand aus, wodurch die Dassendorfer als Tabellen-Dritter der Oberliga Hamburg nun schon neun Punkte hinter dem Spitzenreiter Altona 93 liegen.
Dass das Team vom Rand des Sachsenwalds nur eines seiner letzten fünf Pflichtspiele gewann, hatte nun Konsequenzen: "Nach einer intensiven Analyse auf Grund der letzten Ergebnisse haben wir unseren Cheftrainer Thomas Seeliger per sofort freigestellt", teilten die TuS-Verantwortlichen am Mittwochmorgen via Instagram mit. Der ehemalige Bundesliga-Profi hatte, nach vorherigen Tätigkeiten beim SC Weiche Flensburg 08, FC Eintracht Norderstedt und Altona 93, das Traineramt am Wendelweg im Sommer 2023 von Peter Martens und Thomas Hoffmann übernommen und die Dassendorfer in der Saison 2023/2024 zur Vizemeisterschaft - fünf Zähler Rückstand auf Titelträger Altona 93 - geführt. Saisonübergreifend gab es für die Dassendorfer unter der Regie des 58-Jährigen in Hamburgs höchster Spielklasse 34 Siege, acht Unentschieden und sieben Niederlagen, was 110 Punkte und einen Schnitt von 2,24 Zählern pro Partie bedeutet.
Bei der Suche nach einem neuen Nachfolger für den in Norderstedt lebenden Seeliger werden sich die Dassendorfer Offiziellen vermutlich Zeit lassen, denn sie vermeldeten: "Bis zur Winterpause wird Co-Trainer Mirko Petersen, unterstützt von den Kapitänen Martin Harnik und Rinik Carolus, zusammen mit Athletiktrainer Jogi Ohle und Torwart-Trainer Stanislaw Lenz die Geschicke unserer Truppe übernehmen." Zu Petersens Debüt in erster Reihe geht es am Sonnabend, 9. November gegen den Niendorfer TSV (13 Uhr/Wendelweg), der mit dem Selbstvertrauen eines am vergangenen Sonntag errungenen 7:1-Kantersieges gegen den Wandsbeker TSV Concordia in das Herzogtum Lauenburg reist. Die Dassendorfer sind innerhalb von fünf Tagen nach dem ETSV Hamburg, der sich am Sonnabend einvernehmlich von Berkan Algan getrennt hatte, der zweite Oberliga-Titelanwärter, der einen Wechsel an der Seitenlinie vollzieht.
(Johannes Speckner)