Kreisliga 8: Grünwald will Holsatia retten


Beim Vorletzten Holsatia/Elmshorner MTV gab es nach dem ersten Rückrunden-Spiel der Kreisliga 8, obwohl dieses am vergangenen Freitag gegen den Tabellen-Sechsten TuS Hasloh überraschend mit 2:1 gewonnen wurde, einen Trainerwechsel. Eike Heel und Co-Trainer Christoph Schulz müssen ihren Hut nehmen; Andree Grünwald, von 2003 bis 2006 bereits Spielertrainer bei Holsatia Elmshorn, kehrt zurück.

SportNord sprach mit Grünwald über seine Rückkehr und die Ziele ...


SportNord: Wie kam es zu Ihrer Rückkehr nach Elmshorn?
Andree Grünwald: „Ich habe ja Holsatia einst drei Jahre in der Bezirksliga trainiert und damals schon sehr eng mit Obmann Werner Roschinski zusammengearbeitet. Als er mich nun anrief und bat, zu helfen, konnte ich nicht ‚Nein‘ sagen. Ich bin auch froh, wieder eine Aufgabe zu übernehmen. Ich weiß, dass die Spieler von Holsatia nicht absteigen wollen, und wir wollen gemeinsam den Klassenerhalt schaffen – das ist für mich auch eine Herzensangelegenheit!“

SportNord: Schon im Sommer 2011 wären Sie beinahe zu Holsatia zurückgekehrt – woran scheiterte Ihr Engagement damals?
Grünwald: „Im Sommer 2011 sollte ich die Erste Mannschaft, die damals aus der Bezirksliga abgestiegen war, übernehmen. Allerdings waren nach dem Abstieg nur vier oder fünf Spieler übrig geblieben. Wir haben versucht, wenigstens 14 oder 15 Akteure zusammenzubekommen – dann hätte Holsatia für die Saison 2011/2012 zwei Teams, nämlich eines für die Kreisliga und eines für die Kreisklasse, gemeldet. Aber in der Kürze der Zeit haben wir es leider nicht mehr geschafft, noch eine Mannschaft zusammenzustellen, weil die meisten Spieler schon bei anderen Vereinen zugesagt hatten. Deshalb bin ich damals nicht zu Holsatia gegangen, sondern Eike Heel hat mit dem vorherigen Reserve-Team (Anmerkung der Redaktion: Mit diesem war Heel im Mai 2011 als Drittletzter aus der Kreisliga 7 abgestiegen) dann den Platz der Ersten Herren-Mannschaft übernommen!“

SportNord: Tut es Ihnen leid, dass Ihr Trainerkollege Heel nun für Sie seinen Platz räumen musste?
Grünwald: „Ja, natürlich tut mir das auch leid, zumal ich Eike Heel schon lange kenne und auch mit ihm gesprochen habe. Aber er hat ja selbst gesagt, dass ‚etwas passieren muss‘, weil die Mannschaft sonst absteigen würde. Und wie mir berichtet wurde, haben die Holsatia-Verantwortlichen bereits vor dem jüngsten Spiel gegen Hasloh alles mit Heel und seinem Co-Trainer Christoph Schulz besprochen und eine einvernehmliche Trennung vereinbart.“

SportNord: Nach Ihrem Engagement bei Holsatia waren Sie bei der SV Halstenbek-Rellingen II und zuletzt bis zum November 2010 beim VfL Pinneberg II tätig. Was haben Sie nach Ihrem Ausscheiden an der Fahltsweide fußballerisch gemacht?
Grünwald: „Als Trainer habe ich eine Fußball-Pause eingelegt, aber als Aktiver habe ich im Sommer 2011 beim TuS Borstel angefangen: In den ersten drei Partien habe ich für die Erste Herren-Mannschaft in der Kreisklasse 8 gespielt, anschließend habe ich bei den Borsteler Senioren und bei den Super-Senioren gekickt.“

SportNord: Momentan ist Holsatia/EMTV in der Kreisliga 8 Vorletzter, mit drei Punkten Rückstand auf den rettenden 13. Rang. Was lässt Sie auf den Klassenerhalt hoffen?
Grünwald: „Ich habe am Mittwoch der vergangenen Woche bei Holsatia zugesagt und mir dann am Freitagabend den 2:1-Sieg gegen Hasloh angeschaut – und ich war begeistert von der Mannschaft. Der Kader ist mit 30 Akteuren sehr groß, im Winter kommen noch einmal fünf Spieler aus der jetzigen A-Jugend, die immerhin in der A-Junioren-Verbandsliga spielt, dazu. Die Kameradschaft ist jetzt schon hervorragend – nun müssen wir sehen, dass wir trainieren, trainieren und trainieren ...“

SportNord: Träumen Sie davon, langfristig mit Holsatia wieder an frühere Erfolge anknüpfen zu können?
Grünwald: „Natürlich wäre es schön, wenn man langfristig wieder höhere Ziele anpeilen könnte, aber das ist momentan kein Thema für uns. Wir denken zurzeit nur bis zum Ende dieser Saison, und dann wollen wir unbedingt auf einem Nichtabstiegsplatz stehen – wenn wir das schaffen, dann haben wir unser Ziel erreicht und können uns mit anderen Gedanken beschäftigen. In den beiden Spielen, die vor der Winterpause noch anstehen, gastieren wir bei der SV Lieth II und empfangen den Kummerfelder SV II. Diese beiden Mannschaften stehen im Klassement ebenfalls unten, so dass wir unsere Ausgangsposition deutlich verbessern können – vier Punkte aus diesen beiden Partien wären eine schöne Sache!“


Interview: Johannes Speckner

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