
Die „Englische Woche“ hat sich für die beiden Hamburger Regionalligisten gelohnt, denn nach dem Hamburger SV II (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) konnte auch der FC St. Pauli II am fünften Regionalliga-Spieltag endlich seinen ersten Saisonsieg feiern: Der Neuling setzte sich im heimischen Millerntor-Stadion mit 3:1 gegen Hertha BSC Berlin II durch.
St. Pauli-Coach Jörn Großkopf konnte mit den Defensivkräften Davidson Drobo-Ampem, Marcel Eger, Ralph Gunesch und Jan-Philipp Kalla sowie den Stürmern Nils Pichinot und Morike Sako gleich sechs Akteure einsetzen, die eigentlich für die Erste Mannschaft des Kiez-Klubs in der Zweiten Bundesliga kicken. Obwohl Hertha-Trainer Karsten Heine auf Unterstützung aus dem Berliner Profi-Kader verzichten musste, war sein Team in der Anfangsphase überlegen. Erst in der 16. Minute sahen die 945 Zuschauer den ersten gefährlichen Angriff der Hausherren, als Kristoffer Laban knapp am Ziel vorbei schoss.
Auf der Gegenseite hatte St. Pauli-Keeper Arvid Schenk das Glück des Tüchtigen, als Gäste-Stürmer Junior Torunarigha nur die Latte traf, und sein Mitspieler Sascha Bigalke den Abpraller an den Pfosten setzte (23.). Es ging munter weiter hin und her, und als Laban kurz vor dem Berliner Strafraum nach einem Luftduell zu Boden ging, verwandelte Stefan Winkel den Freistoß direkt in den linken oberen Winkel zum 1:0 (40.). Beinahe hätte es zur Pause sogar 2:0 gestanden, doch Laban köpfte aus Nahdistanz knapp am Ziel vorbei. Nach dem Seitenwechsel machten die Gäste weiter Druck und kamen durch Fanol Perdedaj zum 1:1.
Die Hamburger hätten postwendend antworten können, doch Sako schloss aus zehn Metern nicht schnell genug ab, und wurde so noch entscheidend von BSC-Verteidiger Toni Gänge gestört. Wenig später scheiterte Marlon Krause an Gäste-Keeper Patrick Sobtzik, der für Christopher Gäng (verletzte sich in einem Duell mit Sako) eingewechselt worden war. Weil die Berliner sich trotz ihrer optischen Überlegenheit keine klaren Chancen mehr erspielen konnten, konnte St. Pauli das Spiel zu seinen Gunsten entscheiden. Nach einem Konter legte Kalla den Ball zu Winkel weiter, der aus halbrechter Position mit einem Flachschuss das 2:1 erzielte (75.).
Nachdem „Joker“ Ermir Zekiri (78.) und Drobo-Ampem (82.) zunächst noch gute Chancen vergaben, nutzte Zekiri den dritten aussichtsreichen Konter in der Schlussphase und traf nach Vorarbeit von Pichinot zum 3:1-Endstand (85.). St. Pauli II klettert mit nun vier Punkten vom letzten auf den 13. Platz und überholt aufgrund seiner nun besseren Tordifferenz auch die Hertha-Reserve, die vor ihrem Duell mit dem VfB Lübeck momentan Tabellen-14. ist. Am Montag, 7. September, gastiert das Großkopf-Team beim ambitionierten Chemnitzer FC (momentan Rang-Siebter); im Stadion an der Gellertstraße wird um 18.30 Uhr der Anpfiff ertönen. (JSp)