
Unentschieden helfen im Kampf um den Klassenerhalt, zumindest gegen direkte Konkurrenten, nicht weiter. Und so ist die KSV Holstein Kiel, nachdem sie in ihren jüngsten beiden Heimspiele gegen den Wuppertaler SV Borussia (1:1 am vergangenen Sonntag) und die SpVgg Unterhaching (2:2 am Mittwoch der vergangenen Woche) jeweils nur ein Remis erreichte, mit 28 Punkten weiterhin Schlusslicht in der Dritten Liga.
Der Rückstand der „Störche“ auf den rettenden 17. Rang beträgt, bei zehn noch ausstehenden Partien, momentan fünf Punkte. Wenn die Kieler am Mittwoch, 31. März, im Rahmen des 31. Spieltages beim VfB Stuttgart II, der unter seinem neuen Trainer Jürgen Seeberger (45, folgte im Winter auf Reiner Geyer/45) drei seiner letzten vier Partien gewann und mit 36 Zählern momentan Rang-Zwölfter ist, gastieren, zählt also nur ein Sieg! Das Hinspiel am 2. Oktober 2009 hatte die KSV Holstein mit 2:0 gewonnen; Michael Holt traf doppelt (59., 87. Foulelfmeter) und sicherte damit Interimstrainer Torsten Fröhling (43) im zweiten Heimspiel den zweiten Sieg. Dennoch verpflichtete die Holstein-Führung wenig später Christian Wück (36) als neuen Chefcoach.
Wenn nun um 19 Uhr im Gazi-Stadion auf der Waldenau der Anpfiff ertönt, hätte allerdings wohl beinahe wieder Fröhling auf der Kieler Bank gesessen: Nachdem aus 16 Partien unter Wücks Regie nur 15 Punkte geholt wurden (Fröhling holte sechs Zähler aus drei Spielen) und die „Störche“ seit sieben Partien vergeblich auf ihren achten Saison-Sieg warten (in diesem Zeitraum wurden nur drei Punkte geholt), diskutierte das Präsidium auch über Wück, sprach dem Trainer dann aber bis zum Saisonende das Vertrauen aus. Ob nun am Neckar, wo Kiel bisher nur ein Mal bei den Stuttgarter Kickers gastierte (1:1 in der Ersten Runde des DFB-Vereinspokals am 1. August 1975, das Wiederholungsspiel in Kiel gewannen die Kickers mit 2:1), die Wende zum Guten gelingt?
Während Wück auf Offensivmann Benjamin Schüssler (29), der mit einem Kreuzbandriss bis zum Saisonende ausfällt, verzichten muss, fehlen Seeberger (betreute von Januar 2008 bis September 2009 den Zweitligisten TSV Alemannia Aachen) verletzungsbedingt zwei Akteure: Torwart Sven Ulreich (21, Wadenbeinbruch) und Verteidiger Sebastian Enderle (20, Fußbruch) fallen aus. Bekanntester Akteur im Kader der VfB-Reserve ist neben Stürmer Alessandro Riedle (18), dem Sohn des 1990ziger-Weltmeisters Karlheinz Riedle (44), Mittelfeldmann Tobias Rathgeb (27), der einst 29 Zweitliga- und 30 Bundesliga-Spiele für den FC Hansa Rostock absolvierte, bevor er im Januar 2010 nach Stuttgart zurückkehrte.
(JSp)