
Germania Schnelsen, das in der Oberliga Hamburg als Achter überwintert, hat im Team-Umfeld eine neue Position geschaffen: Nils Kuntze-Braack (42), der Anfang Oktober 2010 beim West-Bezirksligisten SC Nienstedten als Trainer entlassen worden war (siehe unten verlinktes Interview), ist nun Technischer Direktor in Schnelsen. „Er wird seine Tätigkeit sofort aufnehmen“, erfuhr SportNord am Donnerstagmittag exklusiv von Germania-Manager Andreas Herrmann.
Herrmann, der im Sommer 2010 das Manager-Amt beim damaligen Oberliga-Neuling Schnelsen übernommen hatte (SportNord berichtete), ergänzte: „Herr Kuntze-Braack wird sich bei uns in erster Linie um Werbung und eine positive Berichterstattung kümmern!“ Am Dienstagabend saßen alle Beteiligten noch einmal zusammen, dabei wurde auch die weitere Zusammenarbeit mit Werner von Bastian, der seit Juli 2010 die Zweite Herren-Mannschaft (Bezirksliga Nord) betreut, über das Saisonende hinaus beschlossen. Klar ist, dass Germania nun im Mannschaftsumfeld zahlenmäßig gut aufgestellt ist, zumal Heino Stemmann (53), der Ende November 2010 als Chefcoach zurückgetreten war, seither als Liga-Obmann fungiert. „Wir haben unser Team ums Team ein bisschen erweitert, was in der heutigen Zeit auch sehr wichtig ist, wenn man Erfolg haben will“, so Herrmann.
Und bei Germania soll der maximale Erfolg her! Von SportNord gefragt, ob die neue Regionalliga Nord, die es ab dem Sommer 2012 geben wird, für Schnelsen ein Thema wäre, sagte Herrmann klipp und klar: „Auf jeden Fall! In der nächsten Saison soll es unser Ziel sein, die Qualifikation für diese neue Regionalliga zu schaffen – denn so einfach, wie es 2012 sein wird, wird es nie wieder werden, den Sprung dorthin zu schaffen!“ Wahre Worte, denn während am Ende der Saison 2011/2012 wohl zwei oder drei Hamburger Oberligisten die Chance haben werden, den Sprung in die neue Regionalliga (mit Teams aus Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein) zu schaffen (die genauen Qualifikations-Kriterien wurden vom Norddeutschen Fußball-Verband noch nicht festgelegt), wird Hamburg in den darauf folgenden Jahren wohl jeweils nur einen Aufsteiger stellen dürfen.
Ob Jens Paeslack (36), der im November nach Stemmanns Ausscheiden vom Co- zum Cheftrainer befördert wurde, auch in der nächsten Saison Germania-Coach ist, ist noch fraglich. „Er würde sicher gerne bleiben, zumal er sich mit unseren hohen Zielen voll und ganz identifiziert“, so Herrmann, der von einem Verbleib des Ex-Profis ausgeht: „Paeslack wird wohl bleiben – aber darüber werden wir in den nächsten Tagen genauere Gespräche führen!“ Unterdessen wurde der Liga-Kader um drei Akteure verkleinert: Torwart Stefan Tormählen (40, nach überstandener Verletzung) sowie die Verteidiger Sven Rachold (34) und Rene Möller (39), die in der Hinrunde nur sporadisch beziehungsweise gar nicht (Möller) in der Oberliga zum Einsatz kam, kicken ab sofort für die Reserve. „Wir sind froh, dass sie als Schnelsener Urgesteine zukünftig unsere Zweite Mannschaft unterstützen“, so Herrmann.
Winter-Neuzugänge wird es im Gegenzug nicht geben: „Wir waren mit einem großen 27-Mann-Kader in die Saison gegangen, so dass wir keinen Bedarf sehen, uns für die Rückrunde zu verstärken“, blickt Herrmann dem Frühjahr gelassen entgegen – verständlich bei zurzeit zehn Zählern Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Stattdessen arbeiten die Germania-Verantwortlichen bereits mit Hochdruck daran, ein starkes Team für die kommende Spielzeit zu formen: „Wir wollen uns stetig weiterentwickeln und werden bis zum 1. Juli 2011 einen Kader zusammengestellt haben, der dazu in der Lage sein wird, um die Spitzenplätze mitzumischen“, so Herrmann, der betonte: „Wir sind fest gewillt, die einmalige Chance, um den Aufstieg in die Regionalliga mitspielen zu können, zu nutzen!“ Sind in Schnelsen ab 2012 dann Teams aus Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu Gast?
(JSp)