
Im letzten Heimspiel der laufenden Saison vor der Winterpause kassierte Germania Schnelsen bereits die 11. Niederlage. Bedingt durch den gleichzeitigen 3:1 Erfolg des SC Alstertal-Langenhorn bei der SV Blankenese rutschten die Schützlinge von Trainer Bert Ehm auf den ersten Regelabstiegsplatz. Beim Niendorfer TSV rieb man sich erstaunt die Augen, hatte man doch in den bisherigen Punktspielen noch keinmal mehr als drei Tore erzielt, allerdings auch nie mehr als zwei kassiert.
Für Germania begann die Partie sehr vielversprechend. Schon nach sechs Minuten zeigte Dusan Aksentijevic links im Strafraum seine Klasse, als er ein Zuspiel von Norbert Graszl gefühlvoll in den oberen rechten Torwinkel beförderte. Doch die Freude auf Seiten der Germanen währte nicht lange. Unbedrängt von Gegenspielern durfte der aufgerückte Patrick Schumann eine an ihn adressierte Ecke von Tim Heysen volley aus 15 Metern im Tor unterbringen (11.). Danach hatten die Gäste mehr vom Spiel, mussten aber nach 21 Minuten den erneuten Germania- Führungstreffer durch Aksentijevic hinnehmen, der sein erstes Tor nach Ecke von Stephan Rahn kopierte. Mit gewachsenem Selbstvertrauen machten die Hausherren nun Druck, blieben aber in der Niendorfer Abwehr hängen.
Nach gut einer halben Stunde legte sich dann Francis Adomah im linken Halbfeld einen Niendorfer Freistoß zu recht. Die eher harmlos Hereingabe auf den langen Pfosten wurde zum Waterloo für Germanias Schlussmann Rene Melzer, der den Ball sicher in den Händen zu haben schien, ihn aber dann doch zum 2:2 ins Tor passieren ließ. Dies saß dann doch tief bei den Hausherren, die nur sieben Minuten später das 2:3 hinnehmen musste. Ebenezer Utz überwand Torwart Melzer mit einem nicht unhaltbaren Schuss aus 17 Metern. Niendorf ließ nicht locker und traf nach 41 Minuten nach einem schnellen Angriff über die rechte Seite nach Flanke von Daniel Prange in Person von Francis Adomah zum vierten Mal.
Nach der Pause war bei Germania der Wille deutlich zu spüren, dem Geschehen noch eine Wende zu geben. Der Funke Hoffnung loderte dann auch auf, als Jeton Arifi trocken aus gut 28 Metern abzog und oben rechts im Tor auf 3:4 verkürzen konnte (50.). Weiter ging es nun in Richtung Niendorfer Tor, aber die Angriffsaktionen der Ehm-Schützlinge endeten meistens am gegnerischen Sechzehner. Niendorf ließ hinten nichts mehr anbrennen und baute auf Konter, die aber zunächst nur überhastet ausgespielt wurden. Nicht überhastet, dafür eiskalt schloss dann aber doch Adam Benn in der 77. Minute einen Niendorfer Angriff mit dem 5:3 ab, dem der eingewechselte Jan-Phillip Meier noch das 6:3 folgen ließ (86.).
Freude pur nachdem Schlusspfiff bei den Gästen, Niedergeschlagenheit auf Seiten von Germania Schnelsen, wo der Abgang von etlichen Akteuren seit Beginn dieser Saison deutliche Spuren hinterlassen hat.
Am kommenden Wochenende beim letzten Spiel vor der Winterpause gastiert Schnelsen beim SV Curslack-Neuengamme, der einen Lauf sonders gleichen hat und dabei die letzten acht Begegnungen ohne einen Gegentreffer für sich entscheiden konnte.
hvp