Kreisliga 8: Sippel trifft mit dem Rücken


Erst als Aktiver (beim TSV Uetersen und bei der SV Lieth) sowe nun als Trainer des Heidgrabener SV hat Ove Hinrichsen schon hunderte von Fußballspielen und tausende von Treffern miterlebt. Trotzdem sagte Hinrichsen am Sonntag: „Ein so verrücktes Tor habe ich noch nie gesehen!“ Was war passiert? Im Kreisliga-Spiel von Heidgraben gegen den SV Rugenbergen III hatte SVR-Keeper Nils Küchenmeister einen Eckstoß abgefangen, lief mit dem Ball in der Hand ein paar Schritte nach vorne und führte dann einen Abschlag aus. Dabei schoss er das Spielgerät an den Rücken des Heidgrabeners Yannick Sippel, von wo aus der Ball in hohem Bogen ins Gäste-Gehäuse flog und es 3:0 stand. Die Bönningstedter protestierten anschließend vehement, ihr Torwart sei beim Abschlag von Sippel behindert worden. Schiedsrichter Dr. Niko Lahajnar (vom TuS Borstel) erkannte das Tor aber an, was Hinrichsen auch als regelkonform empfand: „Sippel ist vom Torwart weggelaufen, hat nicht in seine Richtung geschaut und keine aktive Bewegung zum Ball hin gemacht ‒ und der Torwart, der ja im Laufen war, hätte einfach nur einen Meter weiter nach rechts oder links laufen beziehungsweise zielen müssen, um seinen Abschlag an Sippel vorbeizubringen ...“

In der Anfangsphase hatte Küchenmeister, der für den TSV Holm auch schon in der Bezirksliga das Tor hütete, noch geglänzt, als er einen Lupfer von Philippe Schümann spektakulär noch um den Winkel herum lenkte (5.). In der zwölften Minute brachte Schümann sein Team aber in Führung, nachdem ihn Tim Siebels nach einem doppelten Doppelpass mit Mark Zipp mustergültig bedient hatte. Tim Siebels bereitete kurz darauf auch das zweite Tor vor, als er sich am Gäste-Strafraum im Eins-gegen-Eins-Duell behauptete und den letzten SVR-Verteidiger so überlupfte, dass der Ball genau in den Lauf von Schümann kam, der ihn dann an den linken Innenpfosten setzte, von wo aus er zum 2:0 ins Netz sprang (17.). „In der ersten halben Stunde hatten wir alles im Griff, haben uns dann aber eine schlechtere Viertelstunde geleistet“, berichtete Hinrichsen. So wurde Rugenbergen III gegen Ende der ersten Halbzeit immer stärker und hätte den Anschlusstreffer verdient gehabt, traf aber nur den Innenpfosten (41.).

Der eingangs beschriebene Treffer zum 3:0 in der 53. Minute warf die SVR-Dritte in ihren Bemühungen, eine Aufholjagd zu starten, natürlich enorm zurück. Sogar 4:0 hieß es, als Julian Hansen nach Schümanns Querpass schneller als die Gäste-Verteidiger reagierte (74.). „In den letzten zehn Minuten haben wir leider um Gegentore gebettelt und mussten froh sein, dass der Gegner dies nur zu einem Treffer genutzt hat“, sagte Hinrichsen über die Schlussphase. Marc Lindermeir verkürzte zum 4:1-Endstand (84.), weitere gute Möglichkeiten zu einer weiteren Ergebniskorrektur ließen die Bönningstedter ungenutzt verstreichen. Damit feierten die Heidgrabener in ihrem zweiten „Heimspiel“, das sie auf dem Klaus-Waskow-Kunstrasenplatz der benachbarten SV Lieth austrugen, ihren ersten Sieg. „Dieser Erfolg war doppelt wichtig, weil die Spitzengruppe aufgrund der anderen Ergebnisse wieder enger zusammengerückt ist“, freute sich Hinrichsen.

 Redaktion
Redaktion Artikel