A-Kreisklasse 4: Die Sportfreunde Holm sind raus

Kai Seeliger (links) übergab im Sommer das Traineramt an Nathan Elcox, der den Niedergang der Sportfreunde Holm aber auch nicht mehr stoppen konnte.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

„So schlecht war das, was wir vornehmlich mit Spielern aus der eigenen Jugend zwischenzeitlich erreicht haben, nicht.“ Kai Seeliger blickt mit einer gewissen Portion Stolz darauf zurück, dass er die Sportfreunde Holm im Sommer 2022 als Trainer zum Aufstieg in die Kreisliga geführt und in der dortigen Staffel 5 in der Saison 2022/2023 an 24 von 30 Spieltagen über dem „Strich“ gestanden hatte, ehe das Team am letzten Spieltag durch eine 0:4-Niederlage beim SC Egenbüttel II noch hinter den Eimsbütteler TV III zurückgefallen und abgestiegen war.

Nun stehen die Sportfreunde aber vor einem Scherbenhaufen: Weil „einfach nicht mehr genug Spieler mit Qualität vorhanden waren“, wie Kai Seeliger, Bruder von Ex-Profi Thomas Seeliger (Trainer TuS Dassendorf), es ausdrückte, meldeten sie ihre Mannschaft vom Spielbetrieb der A-Kreisklasse 4 ab. „Der Abstieg und die damit einhergehende Abwanderung zahlreicher Spieler haben uns das Genick gebrochen“, befand Seeliger, der das Traineramt im Sommer an Nathan Elcox abgegeben hatte. Elcox, selbst lange Jahre als Spieler für die Sportfreunde aktiv, konnte den personellen Aderlass nicht kompensieren.

„Ich bin davon überzeugt, dass, wenn wir die Klasse gehalten hätten – und dazu fehlten wohlgemerkt nur drei Punkte –, die Mannschaft so in großen Teilen zusammengeblieben wäre“, versicherte Kai Seeliger. Stattdessen schlossen sich nun zahlreiche Spieler dem TSV Holm an. Zur Erinnerung: Im Januar 2017 war der Verein Sportfreunde Holm von mehreren frustrierten TSV-Mitgliedern gegründet worden. Allerdings durften die Sportfreunde bis dato nie eine Trainingseinheit oder ein Heimspiel im Sportzentrum Holm austragen – weshalb ihr Vorstand unter anderem vor Gericht gegen die Gemeinde Holm stritt.

„Dass wir immer in Wedel spielen und trainieren mussten, war einerseits ärgerlich, hatte andererseits aber auch Vorteile“, sagte Kai Seeliger mit Blick auf den Kunstrasenplatz an der Schulauer Straße und die Spielgemeinschaft mit dem Wedeler TSV, die bis zum Sommer 2022 bestand, ehe sie durch den Aufstieg in die Kreisliga aufgelöst werden musste. Zu jenem Wedeler TSV, der im Mai seinerseits in die Kreisliga durchmarschiert war, wechselten nun ebenfalls mehrere bisherige Sportfreunde-Spieler, die in Wedel leben. „Deshalb war der Substanzverlust am Ende einfach zu groß – und die zahlreichen Niederlagen haben bei den Spielern, die uns treu geblieben sind, für jede Menge Frust gesorgt“, berichtete Kai Seeliger.

Wie geht es nun weiter für die Sportfreunde? „Die Abmeldung unserer Mannschaft bedeutet keinesfalls das Ende des Vereins“, versicherte Kai Seeliger zwar und kündigte an, in den kommenden Wochen und Monaten „für die bei uns verbliebenen Spieler Trainingseinheiten anzubieten und vielleicht auch Testspiele zu organisieren“. Allerdings ist das Angebot anderer Vereine, die am Liga-Spielbetrieb teilnehmen, in der lokalen Nähe mit dem SC Cosmos Wedel (drei Herren-Teams), dem Hetlinger MTV (zwei) sowie dem TSV Holm, TSV Heist und FC Roland Wedel groß, weshalb möglicherweise weitere Akteure den Sportfreunden den Rücken zukehren.

(Johannes Speckner)

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