„Die Umwertung ist rechtskräftig.“ Diese Mitteilung erhielten die Verantwortlichen des FC St. Pauli II vom Norddeutschen Fußball-Verband, nachdem die Offiziellen des 1. FC Phönix Lübeck darauf verzichtet hatten, vor das Verbandsgericht zu ziehen. Die Reserve der Kiez-Kicker hatte nämlich gegen die am 27. August in Lübeck bezogene 1:2-Niederlage Protest eingelegt, weil bei den Hausherren Michael Kobert mitwirkte, obwohl er nicht auf der Spielberechtigungsliste stand.
Offensivmann Kobert (27) war bereits im August 2021 vom Meiendorfer SV zum 1. FC Phönix gewechselt. Nach einer hartnäckigen Schambeinentzündung wurde er gegen die St. Paulianer nach einer exakt dreimonatigen Pause in der 46. Minute erstmals wieder eingewechselt und bereitete mit einem Steckpass den 2:1-Siegtreffer von Leander Fritzsche vor (77. Minute). Das Mitwirken von Kobert, der in der Saison 2016/2017 bereits beim NTSV Strand 08 unter dem heutigen Phönix-Sportdirektor Frank Salomon gekickt hatte, war also fraglos entscheidend. Aber rechtfertigt es, da er beim 1. FC Phönix unter Vertrag steht, wirklich die Umwertung in ein 5:0 für die St. Paulianer?
Aktuell hatte es zur Folge, dass das Team von Phönix-Coach Christiano Adigo, der im Sommer nach dem knapp verhinderten Abstieg in die Oberliga das Traineramt von Oliver Zapel übernommen hatte, die Tabellenführung Holstein Kiel II (18 Punkte) überlassen mussten und mit nun 16 Zählern sowie 23:9-Treffern auf den dritten Platz abrutschten. Die St. Paulianer verbesserten sich mit zwölf Punkten und 21:10-Treffern auf den siebten Rang. Bleibt im Sinne der sportlichen Fairness zu hoffen, dass die Umwertung am Saisonende keine Auswirkungen auf das Auf- und Abstiegsrennen hat.
(Johannes Speckner)