A-Kreisklasse 1: Liga-Leihgaben entscheiden Keller-Kick


In Hauch von Bezirks- und Kreisliga-Luft wehte am Sonntagmittag über den Kunstrasenplatz an der Uetersener Straße – und das, obwohl es sich um einen Keller-Kick in der A-Kreisklasse 1 handelte. Der Grund dafür: Sowohl das Schlusslicht Heidgrabener SV III als auch der Vorletzte TuS Hemdingen-Bilsen II traten mit mehreren Liga-Leihgaben an.

Ingo Jopp, der als Übungsleiter des FC Union Tornesch III unter den Zuschauern weilte, weil sein Team am Freitag, 10. Dezember, noch gegen die Hemdinger antreten soll, wunderte sich, dass Schiedsrichter Erol Sayan (SSV Rantzau) die Partie überhaupt anpfiff: „Aus meiner Sicht waren die Bedingungen irregulär.“ TuS-Spielertrainer Björn Renter stimmte ihm zu, erklärte aber auch: „Wir wollten unbedingt spielen – deshalb hatten wir die Heidgrabener auch um einen Heimrecht-Tausch gebeten, um nicht noch ein Nachholspiel mit in das neue Jahr zu nehmen, zumal unklar ist, wann der Platz in unserem Sportzentrum wieder bespielt werden kann.“ HSV-Coach Florian Laß, der es „gut fand, dass der Unparteiische die Trainer fragte, ob sie spielen wollen“, votierte ebenfalls für eine Austragung der Partie.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase übernahmen die Hausherren schnell das Kommando. Vor allem die Liga-Leihgaben Salih Eker auf der rechten Seite glänzte, und Jan-David Port, derfür die Ausführung der Eck- und Freistöße verantwortlich war, waren Aktivposten. Dennis Lebedinski, die dritte Bezirksliga-Aushilfskraft in den Reihen der Heim-Elf, und Port sorgten schließlich auch für einen 2:0-Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel legten Eher sowie Lebedinski mit zwei weiteren Torerfolgen zügig drei weitere Treffer nach. „Als es 5:0 stand, haben wir es in der Folge ruhiger angehen lassen“, stellte Laß fest.

Dies nutzten die Gäste, um zumindest noch etwas Ergebniskosmetik zu betreiben: Patrick Hollm und Florian Richter verkürzten zum 5:2-Endstand. „So sieht das Resultat etwas angenehmer aus und das zeigt, dass meine Mannschaft sich nie aufgegeben hat“, so Renter, der aber zugab: „Die Heidgrabener sind mit den Platzverhältnissen viel besser zurechtgekommen.“ Die Heidgrabener feierten damit zum Hinrunden-Ausklang ihren ersten Saisonsieg und reichten die „rote Laterne“ weiter an die Hemdinger, die nun als einziges Team der Staffel noch immer sieglos sind und über Weihnachten das Tabellenende zieren.

Renter gibt sich deshalb keinen Illusionen hin: „Wir haben im Sommer einen Umbruch durchgeführt. Nun stimmt es zwar zwischenmenschlich – aber da, wo wir stehen, stehen wir zurecht und müssen uns eingestehen, dass unsere Qualität für diese Liga nicht ausreicht.“ Deshalb geht Renter davon aus, dass sein Team in der kommenden Saison in der B-Kreisklasse antreten wird: „Und das ist dann wohl auch besser so, weil irgendwann der Spaß verloren geht, wenn es immer nur klare Niederlagen setzt.“ Dagegen fühlte sich der Sieg für Laß „richtig gut“ an, auch wenn er einen Wermutstropfen fand: „Ich hätte mich gefreut, wenn zumindest ein Tor einer unserer Spieler geschossen hätte.“ Dies war der Preis dafür, dass Bezirksliga-Luft über dem Platz wehte ...

(Johannes Speckner)

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