Verbandsliga Süd-West: SVHU unter Zugzwang


Dass der SV Henstedt-Ulzburg im Sommer 2013 aus der Schleswig-Holstein-Liga abstieg, weil er als Drittletzter sieben Punkte Rückstand auf den Viertletzten TuS Hartenholm aufwies, war ohne Frage bitter. Die SVHU-Verantwortlichen gaben aber den sofortigen Wiederaufstieg als Ziel für die Saison 2013/2014 aus – und, auch wenn die Segeberger zwei ihrer jüngsten drei Partien verloren, können sie dieses Ziel noch immer erreichen. Im aktuellen Klassement der Verbandsliga Süd-West liegen die Henstedt-Ulzburger zwar „nur“ noch auf dem fünften Platz, aber auch nur drei Punkte hinter dem Überraschungs-Spitzenreiter FC Reher-Puls, der zudem bereits eine Partie mehr absolviert hat. Alles deutet also auf ein packendes Titel- und Aufstiegsrennen an den letzten Spieltagen hin ...

Der SVHU hatte eine noch bessere Ausgangsposition, als er nach der langen Winterpause seine ersten beiden Spiele im Jahr 2014 gewann. Einem 3:1-Sieg bei Rot-Weiss Kiebitzreihe folgte dabei am 15. März ein 1:0 gegen den SV Schackendorf, der so etwas wie der „Angstgegner“ der Henstedt-Ulzburger ist: In den vorherigen drei Punktspielen gegen Schackendorf hatte der SVHU nämlich nur einen einzigen Punkt geholt. Nun war es Sascha Schwarzwald, der in der 62. Minute das Tor des Tages erzielte. Dies ist umso bemerkenswerter, weil Schwarzwald aufgrund seiner beruflichen Verpflichtungen (sein Lehramts-Referendariat begann im Winter) nicht mehr an den Übungseinheiten des SVHU teilnehmen kann, sondern nur noch als „Stand-by-Spieler“ zur Verfügung steht. Am 23. März kassierten die Henstedt-Ulzburger dann allerdings ihre bis dato wohl bitterste Saison-Niederlage: Beim direkten Konkurrenten Reher-Puls setzte es eine glatte 0:3-Niederlage. Die Gegentore fielen allesamt in der zweiten Halbzeit: Andre Albers (53.) sowie Timo Schümann (75., 80.) trafen dabei für die Hausherren, die immer wieder mit langen Bällen operierten und zwei ihrer drei Tore nach Standardsituationen erzielten. Immerhin: Der April begann positiv, als sich der SVHU am 5. April mit einem 1:0-Sieg beim MTSV Olympia Neumünster für die überraschende 2:4-Heimpleite, die er am 29. September 2013 im Hinspiel gegen den damaligen Verbandsliga-Neuling kassiert hatte, revanchierte. Erneut war es Schwarzwald, der gegen das zuvor stark spielende Olympia-Team kurz vor der Pause das Tor des Tages erzielte (44.).

Anschließend bot sich den Henstedt-Ulzburgern am 13. April die Chance, mit einem Heimsieg gegen den TSV Lägerdorf die Tabellenführung zu übernehmen. Auch, weil die Kaltenkirchener TS einen Tag zuvor gegen Reher-Puls einen 3:0-Sieg gefeiert und ihrem Nachbarn aus Henstedt-Ulzburg damit Schützenhilfe geleistet hatte. Doch dann leistete Lägerdorf seinerseits Schützenhilfe für seinen Nachbarn, den FC Itzehoe, der das Osterfest auf dem Platz an der Sonne liegend verbrachte – weil der SVHU gegen Lägerdorf eine ebenso unnötige wie ärgerliche 0:2-Heimpleite kassierte. Die Hausherren besaßen nämlich zunächst klare Vorteile, konnten aber mehrere gute Gelegenheiten nicht in Treffer ummünzen. Und als sich SVHU-Verteidiger Benoit Kuate Nzuakue dann einen Ball nicht richtig klärte, nutzte Philipp Blunck dies zum 0:1. Anschließend verteidigten die Gäste gut und dem SVHU fehlte es an Ideen und spielerischen Mitteln. Selbst mit dem einfachen Stilmittel der langen Bälle ergaben sich noch gute Chancen zum Ausgleich, die der agile Aaron Meyerfeldt, Pierre Hallé und Schwarzwald jedoch allesamt vergaben. Auf der Gegenseite zeigte auch SVHU-Keeper André Zick einmal seine Klasse, als er das drohende 0:2 in der 62. Minute verhinderte. Nur zehn Minuten später fiel der zweite Gäste-Treffer dann aber doch: Eine Grätsche von Fabian Tiedemann gegen Yanneck Kuhr kam zu spät, und so konnte Yanneck Kuhr den herausstürzenden Zick umspielen und zum 0:2-Endstand ins verwaiste Tor einschieben (72.).

Nun stehen für die SVHU-Kicker zwei Nachbarschaftsduelle an: Am Sonntag, 27. April empfangen sie um 15 Uhr am heimischen Schäferkampsweg den SV Todesfelde II. Das Hinspiel hatte der SVHU am 13. Oktober 2013 mit 3:1 gewonnen – nun dürfte die SVT-Reserve, deren Trainer Stefan Komm am Saisonende scheidet und sich somit auf „Abschiedstournee“ befindet, alles daran setzen, den Spieß umzudrehen ... Und am Sonnabend, 3. Mai gastiert die Elf von SVHU-Coach Jens Martens dann im benachbarten Kaltenkirchen bei der Kaltenkirchener TS (Anstoß: 16 Uhr im Marschweg-Stadion). Auch hier hatte der SVHU das Hinspiel knapp gewonnen (3:2 am 20. Oktober 2013). Und dann fiebern die Henstedt-Ulzburger natürlich auch noch dem Sonntag, 1. Juni entgegen: Dann treffen die im benachbarten Bad Bramstedt im Finale des Segeberger Kreispokal auf den klassenhöheren SV Todesfelde (Schleswig-Holstein-Liga). Ab 16 Uhr rollt am altehrwürdigen Schäferberg, wo Jens Martens vom Juli 1989 bis zum Oktober 1995 noch als Trainer der damaligen Bramstedter TS tätig war, der Ball. Im Kampf um die Qualifikation für den SHFV-Lotto-Pokal der kommenden Saison wollen sich die Henstedt-Ulzburger, die am 3. Oktober 2013 im Halbfinale Hartenholm mit 4:0 (!) eliminierten, auch für die im Vorjahr gegen Todesfelde bezogene 1:2-Niederlage im Endspiel des damaligen Kreispokals revanchieren ...

(JSp)

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