Turnier: Concordia-Triumph beim Küchenwelten-Cup


Feiern können sie, und kicken auch. Dies bewiesen die Spieler des Wandsbeker TSV Concordia am zweiten Juli-Wochenende in Westen des Kreises Pinneberg. Beim Vorbereitungsturnier des Bezirksligisten Hetlinger MTV um den „Küchenwelten Hamburg.Wedel-Cup 2021“ triumphierte die größtenteils neu zusammengestellte Mannschaft des ambitionierten Hamburger Oberligisten durch einen 4:0-Finalsieg gegen den VfL Pinneberg (Landesliga 1). Dritter wurde der TuS Osdorf (Oberliga 2), der im Duell um den Bronze-Rang den Gastgeber mit 9:0 abfertigte. So betrügt HMTV-Fußball-Abteilungsleiter Michael Kirmse während dieser Vorführung noch auf der Bank saß, so positiv war das Fazit, das er als Veranstalter zog: „Wir haben an beiden Tagen einen guten Zuschauer-Zuspruch gehabt und faire Spiele gesehen.“

Die Concorden zeigten schon am Freitagabend, was in ihnen steckt, als sie die Hetlinger mit 8:0 (Pausenstand 5:0) abfertigten. „Als ich nach dem Anpfiff noch dabei war, die Ersatzspieler auf der Bank abzuklatschen, haben wir schon das erste Gegentor kassiert“, stöhnte HMTV-Trainer Burak Bayram angesichts des Blitz-Rückstands nach wenigen Sekunden. Dafür gab es im anderen Halbfinale eine Überraschung: Der VfL Pinneberg eliminierte den höher eingestuften und eingeschätzten TuS Osdorf mit 3:1. „Ein wenig glücklich, aber auch mit ganz viel Herz und Leidenschaft erkämpft“, nannte VfL-Trainer Marc Zippel diesen Erfolg, den es so vielleicht nicht gegeben hätte, wenn sein Torwart Marvin Kiesewetter nicht nach fünf Minuten einen umstrittenen Foulelfmeter, den der Osdorfer Josip Dilber suboptimal links halbhoch schoss, pariert hätte. Als es nach einem Foul an Lennart Lux auch auf der Gegenseite einen Strafstoß gab, verwandelte VfL-Kapitän Dominik Füßmann diesen knallhart zum 1:0 (12. Minute). Berat Alija erhöhte nach einem Traumpass von Aleksandar Pavlovic von halblinks ins lange Eck auf 2:0 (36.). Den Osdorfer Anschlusstreffer (41.) beantwortete Pavlovic mit einem herrlichen, direkt verwandelten Freistoß zum 3:1-Endstand (92. Minute). Die Osdorfer hatten zuvor vergeblich auf den Ausgleich gedrängt, obwohl sie nach einer Gelb-Roten Karte gegen Lux in den letzten 20 Minuten in Überzahl agiert hatten.

Dafür ließ es das Team vom Blomkamp am Sonnabend krachen. Unter der Regie von Co-Trainer Mahmoud Ben-Djebbi, der einst bei den HMTV-Nachbarvereinen TSV Holm sowie FC Roland Wedel gekickt hatte und nun den verhinderten Chefcoach Philipp Obloch vertrat, hätten sie die gastgebenden Hetlinger um ein Haar zweistellig besiegt. Prince Hüttner (4. Minute), Jeremy Wachter (21.), ein Eigentor des Neu-Hetlingers Mert Aygün (23.), Volkan Eren (35.) und Kay Adam sorgten für einen 5:0-Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel trafen erneut Hüttner (61.), Andrew Banoub (69.), abermals Wachter, der nach einer Rechtsflanke zunächst an HMTV-Torwart Maxim Ceban gescheitert, dann aber im Nachsetzen erfolgreich war (83.), sowie Samuel Amoah nach einer Linksflanke von Hüttner (86.). Der Hetlinger Ehrentreffer, den Tim Eberle nach einem misslungenen Schuss von Leon Girgin erzielte (88.), zählte nicht, weil Eberle nach Ansicht des unsicher wirkenden Schiedsrichter-Assistenten im Abseits stand. Bayram fand nach der zweiten Klatsche innerhalb von 24 Stunden deutliche Worte: „Das ist keine Frage des fußballerischen Vermögens, sondern eine Sache der Einstellung“, tadelte er. Vor zwei Jahren hatten die Hetlinger auf ihrem Weg zum Heim-Turniersieg beim damaligen „2. STW-Energie-Cup“ die Osdorfer im Halbfinale noch mit 1:0 geschlagen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).

Zumindest etwas spannender verlief das Finale, wenngleich die Concorden, die von Co-Trainer Jens Schadewaldt betreut wurden, natürlich deutlich mehr Ballbesitz hatten als die Pinneberger. Die erste gute Chance des Favoriten, einen Schuss von Noor Al-Tamemy, parierte Kiesewetter. Den daraus resultierenden Eckstoß verwandelte Onur Saglam von links aus allerdings direkt und hoch zum 1:0 in das lange Eck (11. Minute). Der Ausgleich wäre möglich gewesen, als es auch für die Pinneberger eine Ecke gab, in deren Folge Jesse Plüschau aber knapp vorbei zielte. Statt 1:1 hieß es kurz darauf 2:0, als Ebenezer Utz nach einem Pass von rechts vollendete (20.). Dieses Ergebnis hatte bis zur Pause Bestand und Marc Zippel befand: „Wir haben vom Vortag sehr viele angeschlagene Spieler, weshalb es heute für uns ein Kraftakt wird.“ Kurz nach dem Seitenwechsel gab es einen Elfmeter für den Oberligisten, den Ian Prescott Claus oben links über die Latte jagte (50.). So hielten die Pinneberger lange das Ergebnis von 0:2, das nicht nur ihr Stürmer Fatih Simsek mit Verweis „auf die großartigen finanziellen Möglichkeiten von ‚Cordi‘ mehr als respektabel“ fand. In der Schlussphase legte der Favorit dann aber doch noch zwei Tore nach: Erst grätschte Michel Netzbandt eine Linksflanke im Fallen am langen Pfosten gegen Kiesewetter über die Linie (82.), ehe Jannes Arndt den 4:0-Endstand herstellte.

Den großen, silbernen Siegerpokal, in dem auch eine Prämie in Höhe von 300 Euro war, überreichte Söhnke Bock-Bier, Geschäftsführer und Küchenfachberater von „Küchenwelten Hamburg.Wedel“, an die Concorden, die ihren Triumph wie eingangs umschrieben ausführlich feierten.

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