
Dass die Elbmarsch-Auswahl, die in diesem Frühjahr von Thomas Janiczek neu gegründet worden war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), am Freitagabend ihr Premieren-Spiel gegen den Hamburger Oberligisten Altona 93 deutlich mit 1:8 verlor, war nebensächlich. Positiv in Erinnerung bleiben die imposante Kulisse im Schlosspark-Stadion, wo 350 zahlende Zuschauer und zahlreiche weitere Gäste, die freien Eintritt hatten, den ersten Auftritt der Elbmarsch-Auswahl zu einem Fußballfest machten, sowie die Spendengelder, die für das „Kinderhospiz Sternenbrücke“ gesammelt wurden. Für die Auswahl waren Spieler der fünf Vereine TSV Holm (Bezirksliga West), TV Haseldorf, TSV Heist und Moorreger SV (alle Kreisliga 8) sowie Hetlinger MTV (Kreisklasse 1) aktiv.
Aus sportlicher Sicht verlief die erste Halbzeit einseitig: „Einige Spieler sind überfordert“, musste Janiczek an der Seitenlinie zugeben, als die Altonaer fast im Minutentakt zu Treffern kamen. Nur neun Minuten überstanden die Gastgeber ohne Gegentor, dann schoss Marko Sumic von halblinks aus flach zum 0:1 ins lange Eck ein. Einen Schuss von John Gyimah konnte Elbmarsch-Torwart Björn Quassdorf noch abwehren (11.), kam dann aber zwei Minuten später zu spät aus seinem Tor heraus; so konnte ihn Sumic an der Strafraumgrenze umspielen und zum 0:2 ins verwaiste Gehäuse vollenden. Nicht das einzige Mal, dass es Quassdorf an der nötigen Orientierung fehlte. So ließ der Holmer Neuzugang auch einen Fernschuss von Gyimah (17.) und einen Lupfer von Mustafa Hadid von links (19.) passieren. Der afghanische Nationalspieler Hadid schnürte anschließend einen lupenreinen Hattrick (25., 27.), ehe das Elbmarsch-Team seine erste Chance hatte: Der engagierte Moorreger Paul Sarapata spielte von links scharf in die Mitte, wo Rafael Vazquez den Ball nicht richtig traf (30.). Sarapata selbst hatte zehn Minuten später eine Großchance, als er nach einem Rückpass der Gäste dem 93-Keeper Fabiano Curia den Ball stibitzte, aber nicht selbst schoss, sondern die Kugel in die Mitte zu Wito Wegner spitzelte, der das Spielgerät nicht aufs Tor bekam.
Nach dem 0:7, bei dem Sven Körner einen Alleingang über rechts ins kurze Eck abschloss (41.), kam es dann zu einer tragischen Szene: Wegner, der in diesem Sommer vom Hammonia-Landesligisten VfL Pinneberg II nach Haseldorf zurückgekehrt war, knickte bei einem Zweikampf nahe der Seitenlinie unglücklich mit seinem Knie um. Der Stürmer blieb mit großen Schmerzen neben der Seitenauslinie liegen und musste von einem Krankenwagen, der nach rund 20-minütigem Warten eintraf, abtransportiert werden. Es besteht der Verdacht auf einen Kreuzband- und Innenbandriss, eine genauere Diagnose wird eine MRT-Untersuchung in der kommenden Woche ergeben. Im zweiten Durchgang strahlte der eingewechselte MSV-Torwart Jan-Niklas Bohl deutlich mehr Sicherheit aus, die ebenfalls neu formierte Abwehr des Elbmarsch-Teams sah sich allerdings auch nicht mehr ganz so zielstrebigen Altonaer Angriffen gegenüber. Vazquez verpasste das Ehrentor zunächst, als er einen Elfmeter, den Marvin Hoffmann herausgeholt hatte, vergab. Nach Hoffmanns Vorarbeit von links gelang Adnan Kubat aber das umjubelte 1:7 (76.). Nur zwei Minuten später kam auch Bohl beim Herauslaufen einen Schritt zu spät und Körner stellte den 1:8-Endstand her.
„Das war eine rundum gelungene Veranstaltung“, strahlte Janiczek nach dem von ihm organisierten Premieren-Spiel der Elbmarsch-Auswahl: „Das Stadion war voll und wir haben etwas für den guten Zweck getan!“ Dass sich Wegner vermutlich schwer verletzte, war für Janiczek aber vor allem in seiner Funktion als Trainer der Haseldorfer ein trauriger Umstand: „Das ist leider eine schwarze Wolke über dem ansonsten wunderschönen Abendhimmel gewesen!“ Zur sportlichen Leistung des Auswahl-Teams sagte Janiczek: „In der ersten Hälfte waren wir sehr nervös und hatten zu viele offene Räume, aber nach der Pause hat die Mannschaft sehr gut agiert und als Halbzeit-Ergebnis ein 1:1 erreicht!“