
Der SV Todesfelde erwischte am Mittwochabend im Schleswig-Holstein-Liga-Nachholspiel gegen den TSV Kropp einen Traumstart: Schon nach vier Minuten brachte Rene Lübcke sein Team nach einem Freistoß in Führung, schon in der elften Minute legte der SVT-Kapitän nach einem Eckstoß das 2:0 nach. Wer nun aber glaubte, die Partie sei zugunsten der Segeberg entschieden, irrte sich ...
Die Gäste aus dem Kreis Schleswig ließen sich vom frühen Rückstand keinesfalls beirren – und bekamen nach einer guten halben Stunde den Anschlusstreffer quasi auf dem goldenen Tablett serviert. Der in der Offensive so starke SVT-Stürmer Lübcke half in der eigenen Abwehr aus und verursachte dabei einen völlig unnötigen Elfmeter, den TSV-Kapitän Martin Sämann kompromisslos verwandelte (32.). Nun schien die Partie wieder offen zu sein, doch nur drei Minuten nach ihrem Tor mussten die Kropper in Form eines Platzverweises einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Stefan Wintschel, der schon in der Anfangsphase verwarnt worden war, bekam die Gelb-Rote Karte. „Er hat sich zwei Allerwelt-Fouls geleistet – dafür einen Spieler vom Platz zu stellen, ist schon eine sehr harte Entscheidung“, schimpfte TSV-Trainer Dirk Asmussen. Es sollte nicht das letzte Mal sein, dass sich die Gäste vom Schiedsrichter benachteiligt fühlten ... Wer allerdings glaubte, dass die Gäste nun in Unterzahl aufgeben würden, irrte gewaltig. Das Gegenteil war der Fall: Das Team von der Norderstraße versteckte sich auch mit nur noch neun Feldspielern keinesfalls, was gleich doppelt belohnt werden sollte. Mittelfeldmann Jörn Vogt kurz vor der Pause (42.) und Stürmer Marcel Musielak nach einer knappen Stunde (57.) drehten die Partie zugunsten der Asmussen-Elf.
SVT-Trainer Thomas Möller hätte nun sicherlich gerne mit Spieler-Wechseln reagiert, allerdings waren ihm aufgrund von zahlreichen Verletzten personell doch arg die Hände gebunden: Mit Enno Schottler und Christoph Zimmer standen nur zwei Ersatzspieler auf dem Spielberichtsbogen, von denen nur Schottler eingewechselt wurde. Die Hausherren hatten in der letzten halben Stunde zwar deutlich mehr Ballbesitz und rannten in Überzahl an – aber zunächst war kein durchkommen gegen die dicht gestaffelte und gut stehende Kropper Abwehr. Nach Ablauf der 90 Minuten zeigte der Schiedsrichter drei Minuten Nachspielzeit an. Als diese bereits abgelaufen waren, sprach er den Todesfeldern, als Kamil Krol nach einem langen Ball zu Boden ging, noch einmal einen umstrittenen Freistoß zu. Diesen schlug Rene Gradert hoch und weit in den Gäste-Strafraum zu Lübcke, der in einer fast aussichtslosen Situation den Ball irgendwie behauptete, sich drehte und zum nicht mehr für möglich gehaltenen 3:3-Ausgleich einschoss (95.). „Das Ergebnis ist zwar insgesamt in Ordnung, aber wir hätten den Sieg verdient gehabt“, ärgerte sich Asmussen.
(JSp)