
Deutlicher, als es jemals zuvor in der Schleswig-Holstein-Liga in einem Segeberger Kreis-Derby zuging, triumphierte der SV Todesfelde am Sonntag mit dem Ergebnis von 7:2 beim TuS Hartenholm und rückte damit auch im Klassement bis auf zwei Punkte an seinen Lokal- und Tabellen-Nachbarn heran. Vor allem in Hälfte eins glänzten die Gäste mit einer gnadenlosen Effizienz. „Das war natürlich kein schlechter Tag für uns“, jubelte SVT-Trainer Sascha Sievers.
Vor dem Anpfiff hatte Sievers aufgrund der Tabellenkonstellation (Hartenholm war Vierter, Todesfelde „nur“ Sechster) sein Team noch zum „Außenseiter“ erklärt. Deshalb agierten die Gäste mit zwei Viererketten, mit denen sie sich weit zurückfallen ließen, die Hartenholmer Angriffe in der eigenen Spielfeldhälfte erwarteten und dort zügig aufnahmen. Interessant war dabei, dass in der Viererabwehrkette der Gäste vier etatmäßige Innenverteidiger zum Einsatz kamen. „Damit wollten wir die Hartenholmer Diagonalbälle unterbinden“, so Sievers, dessen Team durch die vier kopfballstarken Abwehrkräfte zudem bei ruhenden Bällen die absolute Lufthoheit hatte. Während die Hausherren große Probleme offenbarten, das Spiel zu machen, gelang es den Gästen immer wieder, zügig ins Umschaltspiel zu kommen und über ihre schnellen Außenspieler die Spitzen einzusetzen. „Das hat im ersten Durchgang perfekt funktioniert“, so Sievers, der seine Mannschaft lobte: „Sie hat taktisch äußerst diszipliniert agiert, ist energisch in die Zweikämpfe gegangen und hat die vorgegebene taktische Marschroute voll und ganz umgesetzt!“
Den Torreigen vor 310 Zuschauern eröffneten die Todesfelder in der elften Minute: Der überragende Dennis Studt bediente Luca Sixtus, der aus Nahdistanz mühelos zum 0:1 einschob (11.). Die Hartenholmer schüttelten sich kurz – und schon hatte er erneut in ihrem Tor „geklingelt“. Dieses Mal war es Sixtus, der optimal für Studt vorbereitete (15.). Oliver Zebold erhöhte auf 0:3 (20.) und spätestens, als der Ex-Hartenholmer Morten Liebert einen Fehlpass der Hausherren nutzte, um das 0:4 nachzulegen (38,), wurde den Zuschauern bewusst, dass sie etwas Historisches miterleben. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit kam es noch besser für die Gäste, als Studt, abermals nach einem perfekt aufgezogenen Todesfelder Umschaltspiel, den 0:5-Pausenstand herstellte (41.). Nun konnte es für die Hartenholmer im zweiten Durchgang nur noch um Schadensbegrenzung gehen.
Immerhin gelang ihnen nur sieben Minuten nach dem Wiederbeginn ihr Ehrentreffer: Weil kein Gäste-Akteur eine Flanke von Jannik Holz klärte, konnte der frisch eingewechselte Silvan Gensmer den Ball aus dem Gewühl heraus zum 1:5 eindrücken (52.). „Darauf haben wir aber gleich die passende Antwort gegeben“, freute sich Sievers darüber, dass Studt mit seinem dritten Treffer des Tages postwendend den alten Fünf-Tore-Abstand wieder herstellte (53.). Sogar 1:7 hieß es, als Liebert nach einem Einwurf zum zweiten Mal an seiner früheren Wirkungsstätte einnetzte (70.). Weil die Todesfelder die Hartenholmer Angriffe in der Schlussphase etwas zu tief stehend erwarteten und mitunter erst am eigenen Strafraum richtig in die Zweikämpfe kamen, konnte Aaron Meyerfeldt noch zum 2:7-Endstand verkürzen (71.). „In der zweiten Hälfte haben wir nicht mehr ganz so gut gespielt – aber bei einer so klaren Führung ist es vollkommen normal, dass die Konzentration dann nachlässt“, nahm Sievers diesen Umstand gelassen.