Regionalliga: Heider wollen keine Sondergenehmigung


Der sofortige Wiederabstieg aus der Regionalliga Nord blieb dem Heider SV im Frühjahr 2020 aufgrund des Corona-bedingten Abbruchs der Saison 2019/2020 ohne Absteiger erspart. Zum Zeitpunkt der damaligen Einstellung des Spielbetriebs hatten die Dithmarscher bei zehn noch offenen Partien fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Aktuell sind die Heider in der Nord-Staffel der Regionalliga Nord wieder Vorletzter.

Am Donnerstag veröffentlichten die HSV-Verantwortlichen auf ihrer facebook-Seite eine Stellungnahme, in der sie erklärten, dass sie keine Sondergenehmigung zur Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs stellen werden und die Regionalliga Nord, in der seit Anfang November 2020 aufgrund der Corona-Beschränkungen der Ball ruht, für sie eine Amateur-Spielklasse sei.

Hier der Wortlaut der Stellungnahme:


Stellungnahme zum Trainings- und Spielbetrieb: Geschäftsführer stellen keinen Antrag für Sondergenehmigung

Bezugnehmend auf den in Schleswig-Holstein vorgestellten Plan zum Ausstieg aus dem Lockdown haben unsere Geschäftsführer der Liga GmbH, Andreas Meyenburg und Kai Czarnowski, sich entschieden, keine Ausnahmeregelung für die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes für den Heider SV beim zuständigen Gesundheitsamt zu beantragen.

„Wir werden uns als Liga GmbH/Verein der jeweils gültigen Corona-Verordnung im Bundesland Schleswig-Holstein unterordnen. Der von der Landesregierung vorgestellte Ausstiegsplan ist bindend und macht in unseren Augen Sinn. Durch die angestrebten Maßnahmen soll die Gesundheit bestmöglich geschützt werden“, sind sich die beiden einig.

Meyenburg und Czarnowski sind gemeinsam zu der der Entscheidung gekommen, dass für sie die Gesundheit unserer Spieler, Trainer und Betreuer im Mittelpunkt ihres Handelns steht.

„Wir können und wollen es nicht verantworten, einen Trainingsbetrieb aufzunehmen, der jeglicher rechtlichen Grundlage entbehrt. Am Ende stehen wir als Geschäftsführer des Heider SV in der Verantwortung, daher schließen wir einen Sonderweg gegebenenfalls über die Politik oder das Gesundheitsamt, um vorzeitig in den Trainings- oder Spielbetrieb zu gehen, für uns aus. Wahrscheinlich wären wir in der Pandemiebekämpfung schon weiter, wenn nicht ständig nach Sonderwegen oder Schlupflöchern gesucht werden würde, um geltende Regeln zu umgehen. Es ist unserer Meinung auch an der Zeit zu akzeptieren, dass die Regionalliga Nord dem Amateurbereich zugeordnet ist. Wir sehen es zudem auch nicht als vermittelbar an, falls der Weg jetzt generell in Betracht gezogen werden sollte, dass unsere Spieler über Nacht Berufsfußballer werden – wie im Landesverband Hamburg geschehen, um in ein Schlupfloch zu passen und trainieren zu können. Unsere Spieler üben in der Regel einen Beruf aus, der nicht Fußball heißt, und ihre Arbeitgeber werden sicherlich nicht begeistert sein, wenn wir ihre Angestellten zusätzlichen Gefahren aussetzen, um in der aktuellen Pandemielage Fußball zu spielen. Das Gleiche gilt natürlich und noch viel mehr für das private Umfeld. Wir sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst!

Wir hoffen, dass wir mit unserer Haltung, die einvernehmlich mit unseren Trainern und Spielern abgestimmt ist, auf Verständnis stoßen! Wir gehen den Aktionismus, jetzt möglichst schnell in den Trainingsbetrieb zu kommen, nicht mit“, ist sich das Geschäftsführerduo auch in diesen Punkten einig.“

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