
Selbst, wenn der VfB Lübeck am Sonnabend das Landes-Derby bei der KSV Holstein Kiel (2:2 nach einem 0:2-Rückstand, SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) noch gewonnen hätte, hätte er keine Chance mehr auf die Vizemeisterschaft gehabt. Der Grund dafür: Der zweitplatzierte VfL Wolfsburg II feierte zeitgleich einen 2:0-Sieg beim Halleschen FC. Fabian Klos (37.) und Sebastian Polter (54.) trafen im HFC-Ausweichstadion am Bildungszentrum für die „Jung-Wölfe“, die bereits in der 24. Minute eine Rote Karte für ihren Torwart Marwin Hitz hatten hinnehmen müssen. Die Wolfsburger wiederum konnten sich über ihren Sieg an der Saale kaum freuen, denn der Spitzenreiter Chemnitzer FC gewann zeitgleich ebenfalls und hat nun die Meisterschaft und den Aufstieg in die Dritte Liga sicher.
Dafür, dass es am letzten Spieltag im VfL-Stadion am Elsterweg kein echtes „Titel-Endspiel“ zwischen Wolfsburg II und Chemnitz gibt, sorgte Top-Torjäger Benjamin Förster, der mit seinem bereits 25. Saisontreffer den 1:0-Sieg gegen RasenBallsport Leipzig sicherte (46.). Der ambitionierte Neuling wird, das steht nun ebenfalls bereits fest, die Saison 2010/2011 hinter Lübeck nur als Rang-Vierter abschließen. Die Elf von CFC-Coach Gerd Schädlich hat nun uneinholbare vier Punkte Vorsprung auf die Wolfsburger Reserve, die zum zweiten Mal in Folge Vizemeister wird. Auch die Abstiegsfrage ist quasi schon entschieden: Der Viertletzte TSV Havelse liegt, obwohl er einen 6:2-Kantersieg gegen den FC Oberneuland feierte, nicht nur drei Punkte hinter dem Tabellen-14., dem 1. FC Magdeburg (3:0 bei Hannover 96 II), sondern weist auch ein um neun (!) Treffer schlechteres Torverhältnis auf. So wird das Team von TSV-Trainer Andre Breitenreiter (einst Stürmer beim Hamburger SV) wohl neben Türkiyemspor 1978 Berlin, Oberneuland und dem TSV Eintracht Braunschweig II (kassierte am Sonnabend eine 0:5-Heimpleite gegen den Hamburger SV II) aus der Regionalliga Nord absteigen. Die HSV-Reserve (zurzeit Rang-Achter) wird die Saison zwischen Platz sieben und neun beenden.
In der Regionalliga Süd wird die Meisterfrage erst am letzten Spieltag geklärt: In diesen geht der SV Darmstadt 98 als Spitzenreiter mit zwei Punkten Vorsprung auf die Stuttgarter Kickers, die dafür ein um sechs Treffer besseres Torverhältnis (und zumindest die Vizemeisterschaft bereits sicher) haben. In der West-Staffel hat der SC Preußen 06 Münster, der mit Marc Fascher (lange Jahre beim SC Concordia) von einem gebürtigen Hamburger trainiert wird, den Titel schon länger sicher. Um die Vizemeisterschaft, die allerdings nicht zum Aufstieg in die Dritte Liga genügt, streiten sich am letzten Spieltag noch der SV Eintracht Trier (61 Punkte) und die Sportfreunde Lotte (59 Zähler). Im Westen und Süden gibt es jeweils nur drei Absteiger; im Westen steht das Schlusslicht DSC Arminia Bielefeld II längst als Absteiger fest, der Vorletzte Fortuna Düsseldorf II (28 Punkte) sowie der Drittletzte FC Homburg 08 und der Tabellen-15. TSV Bayer 04 Leverkusen II (beide 30 Zähler) hoffen und bangen. Im Süden ist im Kampf um den Klassenerhalt bereits alles entschieden: Der Drittletzte SV Wehen Wiesbaden II steigt neben den Zwangsabsteigern SSV Ulm 1846 und der SpVgg Weiden, gegen die im Winter jeweils ein Insolvenzverfahren eröffnet worden war, aus der Regionalliga ab.
(JSp)