Oddset-Pokal: Hetlingen fühlt sich als Sieger


Eigentlich chancenlos empfing der Hetlinger MTV (Kreisklasse 4) in der Ersten Runde des Oddset-Pokals den Oberliga-Neuling VfL Pinneberg. „Wir hatten damit gerechnet, 15 bis 20 Gegentore zu kassieren“, gab HMTV-Trainer Hans-Jürgen Schulze zu. Ein solches Debakel setzte es dann am Sonntag im Hetlinger Deichstadion aber keinesfalls – im Gegenteil: Die Hausherren zogen sich ganz hervorragend aus der Affäre und verloren am Ende nur mit 0:5. „Angesichts der Umstände war das von uns eine starke Leistung“, so Schulze, der auf zahlreiche Leistungsträger, die verletzt waren oder im Urlaub weilten, verzichten musste. Sieben Spieler aus dem Hetlinger Alt-Herren-Team standen deshalb im Liga-Kader: „Dass sie 90 Minuten durchgehalten und sich so tapfer gewehrt haben, ist umso höher zu bewerten, da viele von ihnen in dieser Saison noch nicht ein einziges Mal trainiert hatten und die Punktspiele der Alten Herren nur über 70 Minuten gehen“, so Schulze.

Die Hetlinger standen von Beginn an tief gestaffelt in der eigenen Spielfeldhälfte. Schulze: „Wir haben es geschafft, dass der Gegner über die Flügel nicht zum Zug gekommen ist, sondern durch die Mitte kommen musste – und da haben wir die Räume dann geschickt eng gemacht!“ HMTV-Torwart Torsten Gronau glänzte mit zahlreichen Paraden; zudem kam häufig noch ein Hetlinger Abwehrbein dazwischen, wenn ein VfL-Spieler abgezogen hatte. Die Ausnahme bildeten die fünf Treffer von Jan Eggers (7.), Dirk Hellmann (15.), Neuzugang Serdar Bahtiyar (57.), Mark Müller (59.) und Thorben Reibe (70.). „Wir sind auch in der Schlussphase nicht eingebrochen“, war Schulze stolz darauf, dass sein Team auch in Unterzahl (zehn Minuten vor dem Abpfiff, als das Wechselkontingent bereits erschöpft war, musste Nils Samoray verletzt passen) kein Pinneberger Schützenfest zuließ. Schulze: „Unsere Verteidiger waren zusammen 210 Jahre alt und haben gegen die jungen VfL-Spieler, die eigentlich hungrig sein sollten, kämpferisch hervorragend dagegen gehalten!“ HMTV-Chancen waren allerdings Fehlanzeige: „Bei einem 70-Meter-Schuss hatte ich gehofft, dass das unser Ehrentor wird“, so Schulze, der zugab: „Spielerisch konnte man von uns nichts erwarten, deshalb hatten wir auch keine klare Torchance!“ Immerhin: In der ersten Halbzeit konnten die Hausherren das Geschehen mehrmals in die gegnerische Spielfeldhälfte verlagern. Während VfL-Coach Michael Fischer „überhaupt nicht zufrieden war“, betonte Schulze abschließend: „Für uns war das gefühlt wie ein Sieg!“

Die „Helden vom Hetlinger Deich“:
In der Start-Elf standen Torsten Gronau (Torwart) sowie Gunnar Michel, Ralf Ehrich, Nils Samoray, Jonas Kieselbach, Maximilian Ring, Björn Böttcher, Tobias Wolf, Ole Martinsteg, Rüdiger Zimmermann und Sergej Weimer.
Eingewechselt wurden Markus Dornecker, Justin Sötebehr und Michael Herwy (Alt-Herren-Spieler).
Auf der Bank saß Andreas Bötel.

(JSp)

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