
Die Herbstmeisterschaft wurde in der Oberliga Hamburg bereits vor dem letzten Hinrunden-Spieltag entschieden: Der Spitzenreiter SC Condor (33 Punkte) sicherte sich am vergangenen Sonntag mit einem 0:0-Unentschieden im Topspiel gegen den Rang-Vierten Germania Schnelsen (27 Punkte) vorzeitig Platz eins zur Saison-Halbzeit. Aktuell haben die Farmsener auch die beste Tordifferenz (plus zwölf Treffer) und die meisten erzielten Tore (30) aller Oberligisten.
Am Freitag, 18. November wird der 17. und letzte Hinrunden-Spieltag in der höchsten Hamburger Spielklasse mit einer Partie eröffnet: Der Tabellen-Fünfte Eintracht Norderstedt (27 Punkte) empfängt um 19 Uhr im Edmund-Plambeck-Stadion an der Ochsenzoller Straße den diesjährigen Neuling SC VW Billstedt 04, der mit zwölf Zählern zurzeit als Vorletzter auf einem Abstiegsplatz steht. Die ambitionierten Norderstedter, die zuletzt durchblicken ließen, dass ein Aufstieg in die neue Regionalliga Nord im Sommer 2012 für sie durchaus infrage käme, würden bei einem Sieg zumindest bis zum Sonnabend, 19. November auf Platz zwei klettern und ihren Rückstand auf Herbstmeister Condor auf drei Punkte verringern. Nachdem die zweite Oktober-Hälfte eine Durststrecke bedeutet hatte (nur ein Punkt aus drei Partien), konnte sich Eintracht-Trainer Andreas Prohn zuletzt über zwei Zu-Null-Siege in Folge freuen: Einem 4:0 daheim gegen den SV Rugenbergen folgte am vergangenen Sonntag ein 2:0-Erfolg beim bis dato zweitplatzierten TSV Buchholz 08. Stürmer Milos Ljubisavljevic traf in der Otto-Koch-Kampfbahn doppelt (39., 73.) und kommt nun schon auf zehn Saison-Tore.
Die Billstedter, die zurzeit drei Punkte hinter dem rettenden 15. Rang liegen, würden dagegen, wenn ihnen in Norderstedt ein Überraschungssieg gelingt, zumindest bis zum Sonnabend aufs „rettende Ufer“ klettern und neben dem USC Paloma (zurzeit Drittletzter) auch den Oststeinbeker SV (aktuell Tabellen-15.) und den Meiendorfer SV (Rang-14.) hinter sich lassen. Nachdem Vorwärts-Wacker den direkten Konkurrenten Paloma am 30. Oktober noch mit 3:0 geschlagen hatte, gingen die beiden bisherigen November-Partien aber jeweils mit 1:3 verloren: Nach dem Gastspiel in Schnelsen zog die Elf von SCVW-Coach Alexander Schäfke am vergangenen Sonntag auch daheim gegen den direkten Rivalen Meiendorf mit diesem Ergebnis den Kürzeren. Am Öjendorfer Weg traf nur Mittelfeldmann Valerij Scerbinin für die Hausherren (45.); Marcin Hercog (9.), Jonas Kaczenski (30.) und Kevin Franz (55.) waren für den MSV und gegen SCVW-Keeper Dirk Hannemann erfolgreich. Was die Billstedter nun aber hoffen lässt: In der Fremde holten sie schon sechs Punkte, also immerhin die Hälfte ihrer bisherigen Zähler, und verloren „nur“ drei ihrer bisherigen sechs Gastspiele.
Zwischen Eintracht Norderstedt, das „erst“ 2003 quasi als fußballerischer Nachfolgeverein des 1. SC Norderstedt gegründet worden war, und Vorwärts-Wacker, das genau 99 Jahre älter ist, gab es bisher erst vier Pflichtspiel-Duelle. In der Spielzeit 2005/2006, als die Norderstedter durch die Landesliga Hansa durchmarschierten und am Saisonende als Meister ihren dritten Aufstieg in Folge (und den bis dato letzten) feierten, gewannen sie beide Partien gegen Vorwärts-Wacker (3:0 daheim und 2:1 auswärts). In der Saison 2008/2009 in der Oberliga Hamburg feierte die Eintracht am 26. August 2008 daheim ebenfalls einen 5:2-Kantersieg. Im Rückspiel am Öjendorfer Weg erreichten die Billstedter am 30. November 2008 zwar ein 1:1-Unentschieden, stiegen aber am Saisonende als Drittletzter nach nur einem Jahr wieder in die Landesliga ab, während sich die Eintracht seit ihrem Aufstieg im Sommer 2006 inzwischen in der höchsten Hamburger Spielklasse etabliert hat (elf, drei, acht, zehn und zuletzt sechs lauteten dort die bisherigen Platzierungen). Macht Vorwärts-Wacker nun am Freitagabend einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt, oder klettert die Eintracht im Klassement weiter nach oben?
(JSp)