Oberliga: Niendorfs Avarello sieht ein Platz-Problem


Der Niendorfer TSV. Offensivmann Eduardo Avarello hat dafür eine ganz Besondere Erklärung parat – und zudem spricht der 26-Jährige im SportNord-Interview über seine vorherigen Klubs, den VfL Pinneberg und TuS Holstein Quickborn, sowie über die Niendorfer Zukunftsperspektiven und seine eigenen Ziele für die Zukunft ...


SportNord: Niendorf steht momentan auf einem Abstiegsplatz - geht es in dieser Saison nur um den Klassenerhalt?
Eduardo Avarello: „Ich würde diese Frage gerne mit ‚Nein’ beantworten - aber das geht leider nicht ... Am Anfang der Saison hätte ich nie damit gerechnet, doch nun muss ich leider sagen: Ja, es wird für uns nur um den Klassenerhalt gehen!“

SportNord: Seit sie 2006 nach Niendorf gekommen sind, musste der NTSV jeweils bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg ankämpfen. Was läuft falsch am Sachsenweg?
Avarello: „In meinen Augen ist hier nie viel falsch gelaufen. Vom Kader her hatten wir immer eine gute Truppe. Auch dieses Jahr haben wir mit Dobirr, Hellmann, Kocadal, Yildirim und den Aidara-Brüdern sehr gute Neuzugänge dazubekommen. Wir sind einfach nur sehr heimschwach, wenn man sich die letzten Jahre anschaut und es mit den anderen Teams vergleicht. Man kann hier nach vielen Gründen suchen – in meinen Augen liegt es daran, dass wir nie ein richtiges Heimspiel haben ...“

SportNord: ... das müssen Sie erklären!
Avarello: „Wir trainieren ständig auf unserem Kunstrasenplatz, spielen dann aber auf unserem gut gepflegten Rasenplatz. Wir kennen unseren Platz aber gar nicht - und wenn dann so eine Mannschaft wie der SC Victoria oder ASV Bergedorf 85 zu uns kommt und unseren ‚Teppich’ sieht, dann kriegen die schon richtig Lust, auf diesem schönen Platz zu spielen ... Außerdem haben wir nur eine Platzhälfte, auf der wir trainieren dürfen – und das als eine Mannschaft der Oberliga Hamburg! Wie soll man so mit 20 Akteuren beim Training die Viererkette oder andere Dinge üben? Ich begreife einfach nicht, dass wir nicht wenigstens ein Mal pro Woche einen ganzen Platz für uns alleine haben können!

SportNord: Gibt es nicht auch noch andere Gründe für die Niendorfer Probleme?
Avarello: „Natürlich kann man auch nach anderen Gründen suchen - wie zum Beispiel, dass von mir sowie von Yamrali und Hellmann, die im Zentrum spielen, in dieser Saison bisher zu wenig Torgefahr ausgeht. Wir drei haben in dieser Saison bis dato zusammen gerade einmal zwei Tore geschossen – das ist natürlich viel zu wenig. Aber es liegt meines Erachtens vor allem an den Trainingsmöglichkeiten, denn wir haben ja nicht umsonst gegen starke Gegner auf unserem Kunstrasen gut mitgehalten und dort beispielsweise gegen Victoria nur knapp mit 2:3 verloren.“

SportNord: Wie sehen Sie die langfristigen Perspektiven in Niendorf?
Avarello: „Ich bin der Meinung, dass, wenn wir dieses Jahr die Klasse halten, es mit Niendorf dann bergauf gehen wird. Die Perspektiven sind eigentlich sehr gut: Wir haben ein Kunstrasenplatz, eine starke Zweite Mannschaft ... Außerdem wird uns die Trainingsbekleidung gestellt und gewaschen. Der NTSV ist einer der größten Vereine in Norddeutschland - daher verstehe ich nicht, wieso es nicht einen guten Jugendspieler bei uns gibt. Vielleicht mangelt es hier an der Kompetenz der Jugendtrainer?“

SportNord: Von 2003 bis 2006 waren Sie beim VfL Pinneberg - was für Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit dort?
Avarello: „An den VfL habe ich nur gute Erinnerungen. Es hat wirklich Spaß gemacht, und der damalige Manager Detlef Kebbe hat es immer wieder geschafft, eine gute Truppe zusammenzustellen. Gerne denke ich an mein letztes Jahr in Pinneberg zurück, als dort Marko Kebbe, Paul Janke, Timo Möbius, Sven Trimborn, Tugay Hayran, Ugur Alavanda, Ömür Kapplan, Christopher Dobirr, Patrick Williams, Nevzet Arifi, Christian Förster spielten: Wir haben damals wirklich Fußball zelebriert und ich habe mich jeden Tag wie ein kleines Kind aufs Training gefreut. Wenn wir damals zusammen geblieben wären, wäre bestimmt noch die eine oder andere Granate hinzugekommen - aber der Vorstand des Gesamtvereins wollte dies anscheinend nicht, und hat Herrn Kebbe Steine in den Weg gelegt. Eigentlich sehr schade – aber vielleicht bekommt man ja irgendwann mal wieder alle guten

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