Während der Serien-Meister SC Victoria und der Regionalliga-Absteiger Altona 93 am 15. Spieltag der Oberliga Hamburg jeweils patzten, hat Eintracht Norderstedt momentan einen Lauf: Die Elf von Eintracht-Trainer Marco Krausz feierte mit dem 5:3 gegen den Neuling TSV Uetersen bereits ihren vierten Sieg in Folge und liegt als Tabellen-Fünfter nun „nur“ noch zwölf Punkte hinter Spitzenreiter „Vicky“ und sechs Zähler hinter dem Rang-Zweiten Altona.
Im Edmund-Plambeck-Stadion erwischten die Norderstedter einen Traumstart: Nach einem langen Ball hielten es die Uetersener nicht für nötig, energisch zu verteidigen, und so konnte Moritz Mandel nach einer Flanke das frühe 1:0 erzielen (10.). Zwei Minuten später bot sich den Gästen die große Chance zum postwendenden Ausgleich, doch Tobias Brandt scheiterte aus Nahdistanz an Eintracht-Keeper Frederic Böse. In der 18. Minute hatten die Hausherren dann das Glück des Tüchtigen, als Devin Cengiz einen Freistoß so abfälschte, dass er im TSV-Tor landete. Auf der Gegenseite fehlte den Rosenstädtern das nötige Quäntchen Glück, als bei einer fast identischen Situation ein von Serge Haag gut geschossener Freistoß nur an den Pfosten von Böses Gehäuse klatschte.
In der 37. Minute hätten die Norderstedter die Partie sogar schon vorzeitig zu ihren Gunsten entscheiden können, ja müssen – doch TSV-Torwart Christoph Richter wehrte einen von Tobias Leuthold allerdings auch schwach geschossenen Foulelfmeter ab. Nach dem Seitenwechsel gab es eine Druckphase der Uetersener, die auch prompt zum Anschlusstreffer kamen: Böse ließ einen haltbaren 22-Meter-Flachschuss von Christian Sommer passieren (55.). Besonders bitter für den 22-jährigen Keeper: Nach 352 Minuten ohne Gegentor musste er damit erstmals wieder hinter sich greifen. Doch darüber musste er sich nicht lange ärgern: Weil sich die Gäste wenig später in der Vorwärtsbewegung einen Ballverlust leisteten, erhöhte Kolja Tirums auf 3:1 (57.).
Eine fast identische Situation (einem weiteren überflüssigen Uetersener Ballverlust folgte ein weiterer Norderstedter Konter) führte zum 4:1, das ebenfalls Tirums, der die Gäste-Abwehr gemeinsam mit seinem Sturmpartner Mandel immer wieder durcheinander wirbelte, erzielte (60.). War die Partie damit entschieden? Nein, denn Sommer jagte einen Freistoß in den Winkel des Eintracht-Tores (80.), und in der 83. Minute hätte es noch einmal spannend werden können – doch „Chancen-Tod“ Brandt fand aus acht Metern abermals in Böse seinen Meister und verpasste das 4:3. So erhöhte Jendrik Bauer (21) auf 5:2 (87.) und war damit der einzige Eintracht-Torschütze des Tages, der nicht erst 19 Jahre alt war. In der Schlussminute verwandelte Sommer einen Handelfmeter zum 5:3-Endstand. (JSp)
