
Mit personellen Sorgen im Gepäck begab sich Sven Schneppel, Trainer des VfL Lohbrügge, am Sonntagvormittag auf die Fahrt zum Gastspiel beim SC Concordia II. Neben Stamm-Keeper Marcel Boll (im Urlaub) fehlten auch Mittelfeldmann Rene Seibert und Stürmer Felix Bültemann. Im Sportpark Hinschenfelde angekommen signalisierten dann auch noch Verteidiger Adam Hamdan (Verletzung beim Warmmachen) und Jurij Braun (Muskel), dass sie passen müssen.
Mit Lars Stephan auf dem Posten zwischen den Pfosten sowie Innenverteidiger Haschmatollah Achakzad, der erstmals im VfL-Trikot von Beginn an auflief, begannen die Lohbrügger sehr druckvoll. Doch am gegnerischen Strafraum waren sie mit ihrem Latein am Ende, während die Concordia-Reserve einige aussichtsreiche Konter-Attacken auch nicht bis zum Ende ausspielen konnte und ihren Standard-Situationen nicht die nötige Präzision verlieh. Nach einer halben Stunde sahen die nur 50 Zuschauer, wie ein 15-Meter-Schuss von VfL-Regisseur Sebastian Sander am Ziel vorbei strich. In der 40. Minute hätten die Gäste dann in Führung gehen müssen: VfL-Stürmer Arne Nüchterlein spielte im gegnerischen Fünfmeterraum seinen Gegenspieler aus – anstatt den Ball dann aus Nahdistanz über die Linie zu schieben, legte er ihn noch einmal quer, so dass SCC-Verteidiger Torben Lemke den Ball wegschlagen konnte.
Wenig später bewies der 19-Jährige Nüchterlein dann aber, dass er doch so etwas wie einen Torriecher besitzt: Nach einem Querpass von Kevin Schumann jagte er den Ball zum verdienten 0:1 ins kurze Eck, SCC-Keeper Sebastian Dudek war chancenlos (45.). Nach dem Seitenwechsel wollten die Lohbrügger gleich das zweite Tor nachlegen, was auch gelang: Nüchterlein fand mit einem Steilpass seinen Sturmpartner Marco Braesen, der mit seiner Erfahrung aus der vergangenen Oberliga-Saison (31 Spiele und sieben Tore für den Oststeinbeker SV) abgeklärt zum 0:2 ins lange Eck vollstreckte (56.). Die Hausherren gaben sich geschlagen und das Schneppel-Team hätte nun mit etwas mehr Konsequent leicht einen noch höheren Sieg herausschießen können. Immerhin erhöhte „Joker“ Philipp Sander nach schöner Vorarbeit von Emin Basdar noch auf 0:3 (86.), im Gegenzug traf die Reserve von „Cordi“ noch die Latte.
VfL-Fußball-Abteilungsleiter Nikitas Dartsinis erklärte: „Wenn man bedenkt, dass uns fünf Stammspieler gefehlt haben, war das ein sehr gutes Ergebnis!“ Durch dieses übernahmen die Lohbrügger mit nun zwölf Punkten aus sechs Partien die Tabellenführung, und Dartsinis betonte: „Angesichts der Tatsache, dass wir fünf unserer bisherigen sechs Spiele auswärts absolviert hatten, sind wir im Soll. Wir haben gesagt, dass wir oben mitspielen wollen – und wenn es am Ende zum Aufstieg reicht, hätten wir nichts dagegen!“ Allerdings gab Dartsinis zu bedenken: „Der SC VW Billstedt 04, Hamm United FC und die TuS Dassendorf haben bessere Voraussetzungen als wir, denn unsere Mannschaft ist sehr jung und die Saison ist noch lang ...“ Da das VfL-Team einen Altersschnitt von knapp über 20 Jahren hat, sagte Dartsinis abschließend: „Wir spielen quasi mit einem Kindergarten, der erst einmal Erfahrung sammeln und sich stabilisieren muss!“
(JSp)