Landesliga Hammonia: Wedel zum zweiten Mal Spitze


Zugegegen, das Tabellenbild in der Spitzengruppe der Landesliga Hammonia ist aktuell verzerrt, weil der Rang-Zweite TuS Osdorf noch zwei Partien mehr zu absolvieren hat als der Wedeler TSV. Trotzdem war bei den Elbstädtern die Freude groß, nachdem sie am Sonntag einen 3:1-Sieg bei der SV Halstenbek-Rellingen II gefeiert und damit zum zweiten Mal in dieser Saison (zuvor war dies am 15. Spieltag) die Tabellenführung übernommen hatten. Umso bemerkenswerter war der Sprung auf Platz eins aufgrund der um acht Treffer besseren Tordifferenz gegenüber den nun punktgleichen Osdorfern, da er erfolgte, nachdem in der vergangenen Woche das Ausscheiden von TSV-Trainer Heiko Barthel zum Saisonende bekanntgeworden war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).

Auf dem Jacob-Thode-Platz konnten die Wedeler Anhänger, die eine große Fahne ihres Vereins mitgebracht hatten, früh ein Tor bejubeln. Jan Eggers verwandelte einen 20-Meter-Freistoß, den Sven-Oliver Wroblewsky verwirkt hatte, direkt zum 0:1 (3. Minute). „Doch diese Führung schien den Favoriten eher zu lähmen, denn Torchancen hatte danach erst mal nur HR“, hieß es auf der facebook-Seite des U23-Teams von Halstenbek-Rellingen, das jedoch den Ausgleich wiederholt verpasse. So schlug Sergio Batista Monteiro bei einem versuchten Seitfallzieher am Ball vorbei und Dustin Schomaker tat es ihm gleich, als er nach einem Pass von Monteiro in guter Position das Spielgerät nicht traf. „Das ist dann irgendwann auch nicht mehr nur Pech, so ehrlich müssen wir sein“, hieß es dazu auf der facebook-Seite.

Das 0:2 der Wedeler, das Mark Hinze in der 37. Minute nach Vorarbeit von Aytac Erman erzielte, zog zahlreiche Diskussionen nach sich. Auf der Internet-Seite der Wedeler war von einer „verdächtigen Abseitsposition“ die Rede und auf der facebook-Seite von HR II hieß es über Schiedsrichter-Assistent Jonathan Spindler: „Er war ohnehin jenseits von gut und böse, schwenkte sein Fähnchen immer nur nach vorheriger Entscheidung seines Chefs auf dem Platz.“ Kurz darauf zog auch Schiedsrichter-Assistentin Stephanie Nehls die Wut der Hausherren auf sich, denn der frühere Halstenbeker Lucas Albracht, der das TSV-Tor hütete, soll zur Abwehr eines Hebers von Schomaker „außerhalb des Strafraums die Hand benutzt“ haben, wie es auf der facebook-Seite hieß. Die Pfeife von Schiedsrichter Omar Amarkhel blieb jedoch stumm.

In der Pause musste HR-Coach Manuel Kaladic einen Wechsel auf dem Posten zwischen den Pfosten vornehmen: André Asmus litt unter Rückenproblemen, weshalb Sebastian Wiehe nach seiner Verletzung früher als zunächst geplant auf den Platz zurückkehrte. Wiehe fügte sich mit zwei Paraden gut ein und legte damit den Grundstein dafür, dass die HR-Reserve noch einmal zumindest auf einen Teilerfolg im Derby hoffen konnte: Cevin Clausen schlug einen langen Pass nach vorne und den von Marcel Böhm verlängerten Ball brachte Yasir Zaman aus acht Metern an Albracht vorbei zum 1:2 ins Netz (58.). „HR weiter mit großem Kampf und viel Laufbereitschaft gegen nun tiefstehende und auf Konter lauernde Gäste“, hieß es auf der facebook-Seite.

Zum Ausgleich reichte es für die wackeren Hausherren aber nicht mehr. Die Wedeler mussten sich zwar erst über eine Gelb-Rote Karte gegen Christopher Eibl (83./wegen wiederholten Foulspiels) ärgern, konnten kurz darauf aber das erlösende 1:3 bejubeln: Eine Hinze-Flanke beförderte HR-Akteur Frederic Ernst unglücklich ins eigene Netz (86.). „Der 3:1-Sieg für Wedel war nicht unverdient, aber wenn die Gegentore in der zweiten Minute, durch ein Abseits- und ein Eigentor fallen, dann ist die Niederlage mindestens unglücklich“, lautete das Fazit auf der facebook-Seite der HR-Zweiten, die im Klassement wieder sorgsam nach unten schauen muss. Ihr Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt nämlich weiterhin nur sechs Punkte.

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