Landesliga Hammonia: Turan gefeuert, Hansen kommt


Seit dem 2. Oktober, als ein 4:0-Erfolg gegen den Hamburger SV III gelungen war, wartet der Oberliga-Absteiger VfL 93 vergeblich auf seinen fünften Saison-Sieg in der Landesliga Hammonia. Die am vergangenen Freitag bezogene 0:4-Pleite gegen den VfL Pinneberg war die siebte sieglose Partie in Folge und hatte das Absinken auf den drittletzten Platz zur Folge – der Stadtpark-Klub muss fürchten, in die Bezirksliga durchgereicht zu werden.

Dies hatte nun Konsequenzen: Am Mittwochabend wurden Chefcoach Selcuk Turan (38) und Co-Trainer Dennis Maaß (32) „aus wirtschaftlichen und sportlichen Gründen“ entlassen. VfL-Manager Jürgen Domzalski (55) teilte dies den Übungsleitern mit, während Abwehrspieler Florian Pries (31) die Trainingseinheit, an der elf Akteure teilnahmen, leitete. Kurios: Pries hatte bereits vor einem guten Jahr, als Turan beim Hamburger Oberligisten SV Halstenbek-Rellingen vorzeitig gehen musste, interimsweise das Mannschaftstraining geleitet (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Im Sommer 2009 waren Pries und Mittelfeldmann Steffen Reimers (24) von HR mit Turan zum Borgweg gewechselt; Maaß kam vom Landesliga-Absteiger Blau-Weiß 96 Schenefeld, wo der langjährige Keeper bis zum Mai 2009 als Torwart-Trainer und Physiotherapeut tätig gewesen war.

Nachdem Turan und Maaß von Domzalski von ihrer Entlassung erfahren hatten, traten sie am Mittwochabend noch kurz vor die Mannschaft, um sich zu verabschieden. Neuer Chefcoach beim VfL 93 ist Holger Hansen, der seit dem Sommer die neue Zweite Herren-Mannschaft des Stadtpark-Klubs betreut und mit dieser in der Kreisklasse 7 die bisherigen 14 Partien allesamt gewann und im II. Liga-Pokal die Vierte Runde erreichte. Gut möglich, dass Hansen, der momentan aus beruflichen Gründen in Frankreich weilt, auch einige Spieler aus dem Reserve-Team mit in die Erste Mannschaft bringt: Stürmer Dusko Pezerovic (23) beispielsweise, der für den HEBC und USC Paloma schon in der höchsten Hamburger Spielklasse auf Torejagd ging, wäre im Kampf um den Klassenerhalt in der Landesliga sicherlich eine Verstärkung!

Ihre erste Partie in der Nach-Turan-Ära absolviert die 93-Mannschaft bereits am Freitag, 27. November, wenn um 19.30 Uhr das Gastspiel beim Oberliga-Mitabsteiger SC Egenbüttel ansteht. Für den Stadtpark-Klub ist es das letzte Pflichtspiel vor der Winterpause – und soll das Überwintern auf einem Abstiegsplatz verhindert werden, muss am Rellinger Moorweg wohl ein Sieg her, denn der FC Süderelbe, der momentan mit einem Punkt mehr als der VfL den rettenden 13. Rang einnimmt, hat in diesem Jahr noch drei (!) Spiele zu bestreiten. Sollte der VfL 93 (momentan 15 Punkte) in Egenbüttel gewinnen, würde er zumindest vorerst im Klassement am SCE (zurzeit Tabellen-Zehnter mit 17 Zählern) vorbei ziehen – allerdings hat auch Egenbüttel noch zwei Nachholpartien auszutragen. Im Hinspiel am 14. August hatte es ein 2:2-Unentschieden gegeben.

Stürmer Roman Kialka (27), Mannschaftskapitän des VfL 93, erklärte auf Nachfrage von SportNord: „Ich bedauere es sehr, dass Turan gehen musste. Ich habe seine Arbeit sehr geschätzt und kann nur sagen: Hut ab vor den Trainingsmethoden dieses Übungsleiters!“ Am sportlichen Niedergang hat laut Kialka, der lange Jahre für den TSV Stellingen 88 kickte, nicht der Trainer die Schuld: „Wir hatten großes Verletzungspech und konnten zuletzt nie in zwei Spielen hintereinander mit derselben Truppe antreten!“ Abschließend betonte Kialka, der im Sommer 2009 gemeinsam mit Maaß und Verteidiger Dennis Bohn (23) von Blau-Weiß 96 zum Borgweg-Klub gekommen war . „Ich bin der Meinung, dass wir zusammen mit Turan die Wende zum Positiven noch geschafft hätten!“ (JSp)

 Redaktion
Redaktion Artikel