Landesliga Hammonia: Paloma macht es erneut spannend, aber gewinnt


Hatte der USC Paloma bereits an den beiden ersten Spieltagen eigentlich sicher scheinende Erfolge nach überlegen gestalteten ersten 45 Minuten und Pausenführungen (beim Hamburger SV III 2:0 und gegen den FC Türkiye 2:1) nicht einfahren können und so nur einen einzigen Zähler verbuchen können, hing auch gegen Aufsteiger SSV Rantzau der Sieg, bei dem es nach einem 3:0 nach 45 Minuten mehr als deutlich aussah, am Ende am seidenen Faden.

Nach zwei Eckbällen in den ersten 120 Sekunden, die nichts einbrachten, hatten die Gäste ihr Pulver bis zur Pause bereits verschossen. Von da an entwickelte sich eine einseitige Partie zu Gunsten des USC, der erste Halbchancen durch Youcef Madadi (9.) und Jannik Dreyer (10.) nicht zu nutzen wusste. Ein Blackout von Rantzaus Linksverteidiger Marvin Jensen war dann Ausgangspunkt für das 1:0 durch Torben Lindholm war, der nach schnellem Zuspiel freie Fahrt hatte und den Ball am zu spät aus seinem Kasten laufenden Keeper Malte Ladehof vorbei ins Tor beförderte (13.). Weiter ging es mit Überlegenheit der „Tauben“ gegen nicht nur gedanklich wohl noch in der Bezirksliga agierende Rantzauer, denen es speziell am erforderlichen Zweikampfverhalten fehlte, das mehr einem Begleiten als druckvollem Agieren glich. Nachdem bereits ein erster Eckball, getreten von Dominic Ulaga, im Abwehrverbund für heilloses Durcheinander im Sechzehner geführt hatte (22.) führte der zweite Versuch von Ulaga nur wenige Sekunden später zum gleichen Wirrwarr in der Rantzauer Verteidigung, die diesmal Christian Merkle mit dem 2:0 bestrafte.
29 Minuten waren vergangen bis ein Ballverlust von Palomas Jannik Dreyer an der Mittellinie Nico Breuel den Weg über die rechte Seite der Rantzauer ebnete und dieser dann rechts im Strafraum den bis dahin beschäftigungslosen Torwart Sebastian Voß forderte, der den Ball aber zur Ecke parieren konnte. Mehr als ein Aufflackern im Verbund des SSV Rantzau, in dem es auch viel zu leise zuging – sieht man einmal von ihrem Trainer Marcus Fürstenberg ab, der von der Coaching-Zone mehrfach lautstark auf seine Spieler einwirkte – war es jedoch nicht.
Das 3:0 der Hausherren ging dann vollends auf die Kappe vom bisher schon unsicher agierenden agierenden Torwart Malte Ladehof, der einen Abschlag direkt in die Füße von Dominic Ulaga platzierte, der gedankenschnell Torben Lindholm in Szene setzte, der dann problemlos finalisierte (35.). Dass Ladehof dann die richtige Ecke ahnte, nachdem Denny Schiemann einen Foulelfmeter (Foul Ladehof an Youcef Madadi) nicht zum 4:0 hatte nutzen können, war dem leidgeprüften Keeper mehr als zu wünschen und dann wohl auch ausschlaggebend dafür, dass der eigentlich schon geplante Torwart-Wechsel zur zweiten Halbzeit ausblieb.

Und Ladehof bestätige dann auch das in ihn gesetzte Vertrauen. Erstmals gegen weiterhin überlegene Hausherren nach 52 Minuten, als er das eigentlich sichere 4:0 durch Torben Lindholm, der aus vier Metern nicht an ihm vorbeikam. Was folgte war die von Palomas Trainer Steffen Harms auf der Pressekonferenz genannte „eine negative Situation, aus die wir uns aus der Bahn werfen lassen“. Urplötzlich und sich nicht abzeichnend zündeten die Gäste über die links Seite. Jonas Matern legte per Hacke für Jannik Ruhser auf, der dann links im Strafraum die erste klare Gelegenheit der Gäste zum 1:3 nutzte (68.). Nur zwei Minuten später fand auch Nico Breuel den Torabschluss, blieb aber zweiter Sieger gegen Torwart Sebastian Voß. Die jetzt einsetzende Nervosität bei den Gastgebern war deutlich zu spüren. Joker Lion Mandelkau hätte alles wieder geradebiegen können, vergab aber aus sechs Metern gegen den nun hellwachen Keeper Malte Ladehof die endgültige Entscheidung (76.), die dann nach einem Ballverlust von Peter Iwosa mit dem Treffer zum 2:3 durch Jonas Matern noch weiter hinausgezögert wurde (82.). Einen Konter der Hausherren brachte diesen nach einer Riesenchance des eingewechselten Tom Bein, die wiederum Matern vereitelte, auch nicht die Erlösung. Im Gegenteil. In der dritten Nachspielminute klatschte der Ball nach einer von Marvin Jensen getretenen Ecke an die Latte, die letztendlich dem möglichen Remis im Wege stand.

Mit äußerst nachdenklicher Mine begleitete USC-Coach Steffen Harms seine Einlassungen nach dem Spiel und versprach eine „intensive Aufarbeitung der negativen Eindrücke in der kommenden Trainingswoche. Lediglich über den Sieg, der sich irgendwie „komisch anfühlte“, konnte er sich freuen.
Sein Gegenüber Marcus Fürstenberg wirkte trotz der Niederlage, bei der er eine „nicht landesligataugliche erste Halbzeit“ gesehen hatte, aber mit den zweiten 45 Minuten sehr zufrieden war, beinahe ausgelassen. „Bei Paloma muss man nicht zwingend punkten, um den Klassenerhalt zu schaffen“, hob er die eindeutige Zielsetzung des „Familienbetriebs“ Rantzau noch einmal hervor.




hvp

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