
Gegentore sind nicht selten auch Wirkungstreffer. Nicht so für den SC Teutonia 10: Als das Team von der Max-Brauer-Allee am Freitagabend beim Heidgrabener SV II mit 0:1 in Rückstand geraten war, beantwortete es diesen auf dem schnellstmöglichen Weg: Serhat Hüsnü Ünlüer erzielte direkt mit dem Anstoß aus dem Mittelkreis heraus den 1:1-Ausgleich. Dies erwies sich dann wiederum für die HSV-Reserve als Wirkungstreffer und am Ende feierten die Teutonen einen 6:1-Kantersieg, mit dem sie zunächst auch die Tabellenführung in der Kreisliga 7 von Rasensport Uetersen (nur 0:0 beim HFC Falke II) übernahmen. Am Sonntag stürmte der SC Cosmos Wedel dann aber mit einem 8:0-Kantersieg gegen den Neuling Bahrenfelder SV 19 II auf den Platz an der Sonne.
Dabei hatten die Hausherren auf dem Kunstrasenplatz an der Uetersener Straße zunächst klare Vorteile besessen: „Wir haben in den ersten 20 Minuten überragend gespielt, aber leider viele gute Torchancen vergeben“, haderte HSV-Coach Frank Rockel. In der 22. Minute schien der Bann dann gebrochen zu sein, als Lasse Leowald frei durch war und gegen die in der Defensive unsortierten Teutonen das verdiente 1:0 erzielte − doch weil HSV-Keeper Yannick Ersahin diesen Torerfolg noch weit vor seinem Gehäuse feierte, schoss Ünlüer den Anstoß in hohem Bogen über Ersahin hinweg zum 1:1 in das HSV-Gehäuse. Für die Hamburger ein Traumtor, für die Heidgrabener ein Albtraum: „Das war der Knackpunkt in dieser Partie“, befand HSV-Coach Frank Rockel: „Danach war die Luft bei uns raus ‒ die Teutonen haben aber auch ein starkes und erfahrenes Team.“
Bei zwei guten Gelegenheiten verpassten es die Gäste, die Partie noch vor der Pause zu ihren Gunsten zu drehen. Im zweiten Durchgang nahmen die Hamburger die HSV-Stürmer Ben Dieckmann sowie Leowald in Manndeckung und dieser Schachzug von Teutonias Trainer Robert Stöckigt erwies sich als goldrichtig. Auf der Gegenseite rettete Ersahin stark gegen den von links frei auf ihn zulaufenden Christian Maier (60.), ehe der Heidgrabener Yannick Schwadtke einen Ball vertändelte und Moritz Galke im eigenen Strafraum Florian Bafcari foulte; den Elfmeter verwandelte Bafcari selbst flach links zum 1:2, Ersahin war in die andere Ecke gesprungen (63.). „Danach sind wir angerannt, haben uns aber immer wieder einfache Fehler erlaubt“, berichtete Frank Rockel. So erhöhte Andreas Hermes auf 1:3 (75.) und als die Heidgrabener Bafcari anschossen, sprang der Ball von dessen Körper zum 1:4 in das Netz (81.). Hermes traf zum 1:5-Endstand (83.) und besiegelte damit die höchste Kreisliga-Heimpleite in der Geschichte der HSV-Zweiten.