
Es gab in dieser Saison wahrlich schon aufregendere Fußballspiele als das Duell zwischen der SV Halstenbek-Rellingen II und dem TSV Uetersen, das am Sonntagnachmittag im Rahmen des 23. Spieltages der Landesliga Hammonia ausgetragen wurde. Dabei begann die Partie auf dem Grandplatz am Thesdorfer Weg, wo aufgrund der Unbespielbarkeit des Rasenplatzes im Jacob-Thode-Stadion der Ball rollte, durchaus verheißungsvoll, nämlich mit einigen gefährlichen Angriffen der Gäste.
So drang TSV-Kapitän Philipp Ehlers bereits in der fünften Minute in den HR-Strafraum ein, kam dann jedoch zu Fall ‒ einerseits, weil er über den Ball stolperte, andererseits aber auch, weil ihn ein Halstenbeker attackiert hatte. Die Pfeife von Schiedsrichter Jouri Savitchev (von Eintracht Norderstedt) blieb aber stumm. In der 17. Minute trugen die Uetersener einen schönen Angriff über die rechte Seite vor; über den agilen Raphael Friederich sowie Jannek Laut gelangte der Ball zu Kevin Koyro, dessen 15-Meter-Schuss die HR-Abwehr aber soeben noch abblocke konnte. Schon zwei Minuten später gab es die nächste gute Gäste-Chance, als Laut einen Alleingang durch die gegnerische Spielfeldhälfte hinlegte, sich stark gegen mehrere Halstenbeker behauptete und dann auch zum Abschluss kam. Laut selbst, seine Mitspieler und die TSV-Anhänger hatten den Torschrei schon auf den Lippen, doch der Ball zischte knapp links am Ziel vorbei. In der Folge fehlte den Rosenstädtern allerdings die nötige Zielstrebigkeit in der Offensive: Zwar hatte speziell Friederich über die rechte Seite noch einige gute Aktionen, doch in der Mitte fand sich kein Abnehmer. Viele hohe Bälle fing der 42-Jährige Andre Asmus, der als Vertreter des verletzten Sebastian Wiehe (Bänderriss) das HR-Gehäuse hütete, zudem sicher ab.
Im Mittelfeld gab es zahlreiche Zweikämpfe. Einmal stieg HR-Akteur Fabian Rußbüldt in Höhe der Mittellinie hart dem Uetersener Maik Stahnke auf dessen Fuß, wofür Savitchev aber nicht einmal „Gelb“ zeigte. Kurz nach der Pause scheiterte zunächst erneut Laut (48.), ehe TSV-Torwart Christopher Knapp, der sieben Tage vorher beim 1:0-Sieg gegen den Wedeler TSV noch unter Dauerbeschuss gestanden hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), zum ersten und einzigen Mal sein Können zeigen musste: Nach einem der zahlreichen hohen Bälle, mit denen die Halstenbeker immer wieder agierten, leitete Dustin Schomaker das Spielgerät weiter zu Sascha Caldwell, der aus zwölf Metern hart abzog ‒ doch Knapp fischte den Ball noch aus dem kurzen Eck (52.). Auf der Gegenseite zeigten die Uetersener immer wieder ein gutes Umschaltspiel, doch rund 20 Meter vor dem gegnerischen Gehäuse waren sie mit ihrem Latein am Ende.
„Der letzte Pass ist nicht gekommen“, gab TSV-Trainer Peter Ehlers zu und befand: „Da hat uns ein Stürmer wie Marcel Jobmann gefehlt, der auch mal aus keiner Chance ein Tor macht ...“ Zur Erinnerung: Jobmann hatte die Uetersener in der Winterpause nach anderthalb Jahren gen West-Bezirksligist Niendorfer TSV II verlassen. Obwohl Peter Ehlers in der Schlussphase noch drei frische Offensivkräfte einwechselte, gelang den Uetersenern, anders als gegen Wedel, kein spätes Siegtor mehr. „Immerhin haben wir zum zweiten Mal in Folge zu Null gespielt“, lautete die positive Erkenntnis von Peter Ehlers. „Wir haben hinten sehr sicher gestanden, obwohl wir den angeschlagenen Dennis Weber geschont haben“, ergänzte der Coach, der aber zu dem Schluss kam: „Unter dem Strich haben wir mit diesem Ergebnis zwei Punkte liegen gelassen!“