Kreisliga-Aufstiegsrunde: Sicher kein Entscheidungsspiel


Davon, wie viele Hamburger Mannschaften in der kommenden Saison in der Regionalliga Nord spielen, und wie viele Teams sich aus der Bezirksliga eventuell noch zurückziehen, hängt ab, wie viele Teams aus der Aufstiegsrunde der Kreisliga-Vizemeister in die Bezirksliga aufsteigen (SportNord berichtete ausführlich).

Unsicherheit herrschte bei den Teams, die an der Aufstiegsrunde teilnahmen, darüber, ob sie nun eventuell noch zu einem weiteren Entscheidungsspiel antreten müssen. So war sich Michael Lemke, Coach des SC Wentorf, „nicht sicher“, ob seine Elf, die in der Aufstiegsrunden-Gruppe A den zweiten Platz belegte, nun noch zu einem Entscheidungsspiel gegen Vatan Gücü, den Zweiten der Gruppe B, antreten muss. SportNord fragte daraufhin noch einmal beim Hamburger Fußball-Verband nach – und Thorsten Picker, der beim HFV für die Spielansetzungen zuständig ist, betonte: „Es wird definitiv keine Entscheidungsspiele geben!“

So würde, wenn nach den Gruppen-Siegern Türk-Birlikspor Pinneberg und VSK Blau-Weiß Ellas ein dritter Kreisliga-Vizemeister den Sprung in die Bezirksliga schafft, Wentorf aufsteigen: Wie Vatan Gücü holte der SCW in der Aufstiegsrunde vier Punkte, weist aber mit 4:4 die bessere Tordifferenz auf als Vatan (4:6). Sollte sogar noch ein fünfter Kreisliga-Vizemeister in die Bezirksliga kommen, würde der TSV Holm (Dritter der Gruppe A) mit vier Punkten (und 5:8-Toren) den Vorzug erhalten gegenüber dem SVS Mesopotamien, der in der Gruppe B nur drei Zähler (und 1:6-Treffer) für sich verbuchen konnte.

Ist es gerecht, die Punktzahl und Tordifferenz, die ein Team in drei (!) Spielen der Aufstiegsrunde erreicht, über den Aufstieg entscheiden zu lassen? Ist Wentorf wirklich „besser“ als Vatan, nur weil es in drei (!) Begegnungen zwei Gegentore weniger kassierte? Wäre es dann nicht sogar gerechter, die Punktzahl, die die acht Kreisliga-Vizemeister in der regulären Saison erreichten, durch die Anzahl ihrer absolvierten Partien zu teilen, und die Aufsteiger durch die daraus entstehende Rangliste zu ermitteln (und bei Punktgleichheit auch hier die Tordifferenz entscheiden zu lassen), und gänzlich auf die Austragung einer Aufstiegsrunde zu verzichten?

Fakt ist: Wie verfahren werden soll, wenn es nach einer Aufstiegsrunde mit zwei Gruppen möglicherweise eine ungerade Anzahl von Aufsteigern gibt, ist weder in der Spielordnung noch in den Durchführungsbestimmungen des HFV festgelegt worden. In den Durchführungsbestimmungen wurde unter Punkt 5.5. Aufstiegsmodus Herren bei „Kreisliga Aufstieg“ lediglich unklar formuliert:

„Die jeweiligen Meister der Kreisliga-Staffeln steigen in die Bezirksliga auf. Anrecht auf in der Bezirksliga freiwerdende Plätze haben die jeweils nächstplatzierten Mannschaften der Kreisliga-Staffeln.“

Ein Blick in die vergangenen Jahre zeigt allerdings, wieso Wentorf-Coach Lemke davon ausging, dass es noch ein Entscheidungsspiel zwischen den beiden Zweitplatzierten der Aufstiegsrunden-Gruppen geben könnte:

Im Sommer 2006 stiegen aus der Aufstiegsrunde der Kreisliga-Vizemeister zunächst vier Teams (die beiden Gruppen-Sieger und die beiden Gruppen-Zweiten) in die Bezirksliga auf. Als sich der Süd-Bezirksligist FC Portugal vom Spielbetrieb abmeldete und ein weiterer Aufsteiger gesucht wurde, wollte der HFV zunächst ein Entscheidungsspiel zwischen dem SV West-Eimsbüttel (mit 3:7-Toren und drei Punkten Dritter der Gruppe A) und TV Haseldorf (mit 4:4-Toren und drei Punkten Dritter der Gruppe B) ansetzen. Nur, weil die Haseldorfer auf die Austragung dieser Partie verzichteten, da sie nicht in der Bezirksliga Süd spielen wollten (SportNord berichtete), stieg „Wespe“, das wohlgemerkt die schlechtere Tordifferenz als die Haseldorfer aufwies, als fünfter Kreisliga-Vizemeister ohne ein zusätzliches Entscheidungsspiel auf.

Im Sommer 2005 wurde in der Aufstiegsrunde der Kreisliga-Vizemeister der HSV Barmbek-Uhlenhorst II mit 6:0-Toren und sieben Punkten souveräner Sieger der Gruppe A. In der Gruppe B wurde der FK Nikola Tesla Gruppen-Erster, allerdings nur mit fünf Punkten und 3:2-Toren. Der HFV setzte dennoch ein Entscheidungsspiel an, das die BU-Reserve am 22. Juni 2005 (also zu einem deutlich späteren Zeitpunkt, als nun ein Entscheidungsspiel hätte abso

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