
Am vergangenen Sonntag kassierte der Heidgrabener SV in der Kreisliga 8 seine siebte Niederlage in Folge. Zwar brachte Sven Raether die Heidgrabener gegen den TuS Holstein Quickborn II in Führung (2.), doch Björn Roggow (38.), Diego Marx (71.) und Florian Reder (88.) sorgten dafür, dass am Ende die Holstein-Reserve jubelte, und Heidgraben als Schlusslicht nun schon vier Punkte hinter dem rettenden 13. Rang liegt.
Dies führte nun dazu, dass Mike Puschzian, der erst im Sommer 2009 das Traineramt in Heidgraben übernommen hatte, als Coach die Brocken hinwarf. „Als Hauptgrund für seinen Rücktritt gab Puschzian die schlechte Trainingsbeteiligung an“, erklärte Karsten Schümann auf Nachfrage von SportNord. Der Fußball-Spartenleiter des HSV hat jedoch eine hohe Meinung von Puschzian, der bis zum Sommer 2008 für die SV Lieth in der Bezirksliga West auf Torejagd gegangen war, ehe er seine aktive Karriere in der Saison 2008/2009 in Heidgraben beendete: „Ich glaube nicht, dass die mangelhafte Trainingsbeteiligung an Puschzian lag – er hat gute Arbeit geleistet, denn ich habe häufiger bei den Übungseinheiten zugeschaut. Und Puschzian hat eine klare Linie gefahren und kein Larifari gemacht!“
Am Mittwochabend fand in Heidgraben ein Gespräch zwischen der Fußball-Abteilungsleitung und der Mannschaft statt. „Dazu sind immerhin 17 Spieler gekommen“, so Schümann, der glaubt: „Durch das Ausbleiben der sportlichen Erfolge hatten die Spieler einfach keine Lust mehr aufs Training – nun müssen wir versuchen, dass wir den Spielern wieder mehr Spaß am Fußball vermitteln!“ Während der 35-Jährige Puschzian den Heidgrabenern weiterhin die Treue hält (Schümann: „Er wird auch zukünftig für unsere Zweite Herren-Mannschaft in der Kreisklasse kicken und 2010 in unser dann neu gegründetes Alt-Herren-Team wechseln!“), wird Schümann bis zum Saisonende als Trainer fungieren und räumte ein: „Da habe ich ein Himmelfahrtskommando übernommen!“
Als Schümann 1999 in Heidgraben einstieg, war er schon einmal als Trainer tätig. „Dann habe ich irgendwann Vlado Bogner mit ins Boot geholt, und im Sommer 2004 haben wir den Aufstieg in die Kreisliga geschafft“, erinnert sich Schümann. Seit fünf Jahren hält sich der „kleine HSV“ nun in der Kreisliga – kann Schümann den Klub auch nun noch zum Klassenerhalt führen? „Es wird ganz, ganz schwer“, räumte Schümann ein, gab aber auch zu bedenken: „In den letzten Partien haben wir oftmals gar nicht einmal schlecht gespielt – doch vor allem beim 0:1 im Derby gegen die Sportfreunde Uetersen hatten wir großes Pech, und bei Gencler Birligi Elmshorn haben wir lange mit 1:0 geführt, am Ende aber doch noch mit 1:3 verloren ...“
Schümann hofft, dass der Rücktritt von Puschzian die Spieler nun wachgerüttelt hat: „Wir haben eine sehr starke Saison-Vorbereitung absolviert, da sah es überhaupt nicht danach aus, dass wir uns Sorgen um den Klassenerhalt machen müssten. Doch dann haben wir einfach viel zu viele Punkte leichtfertig liegen gelassen, und die Mannschaft hat erst viel zu spät gemerkt, dass sie sich mit aller Macht gegen den Abstieg wehren muss!“ Zwölf Punkte aus 17 Partien, das ist keine gute Bilanz: „Uns bleiben nun nur noch 13 Spiele“, weiß Schümann, der eventuell Ingo Höhns, der Stellvertretender Fußball-Abteilungsleiter und Jugend-Trainer sowie Spieler beim Reserve-Team ist, zur Unterstützung bei der Betreuung des Kreisliga-Teams mit ins Boot holen wird. (JSp)