
Zwei der vier Mannschaften, die die Hinrunde in der Kreisliga 8 als punktgleiches Spitzen-Quartett abschlossen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), trafen am Sonntag zum Rückrunden-Auftakt aufeinander. Der Herbstmeister SC Pinneberg empfing den Tabellen-Vierten TuS Holstein Quickborn und konnte die Eulenstädter, bei denen er im Hinspiel am 3. August einen deutlichen 5:2-Kantersieg gefeiert hatte, erneut bezwingen – mit 3:2 ging es dieses Mal allerdings etwas knapper aus. „Uns ist die Revanche nicht geglückt“, ärgerte sich Fikret Yilmaz, Sportlicher Leiter der Fußball-Abteilung des TuS Holstein, der im kommenden Jahr übrigens auf Marco Lindner verzichten muss: Der Stürmer kehrt nach Kisdorf zurück und schließt sich dem SSC Phönix Kisdorf, der in der Kreisliga Segeberg zu den Aufstiegsanwärtern gehört, an.
Dass Lindner am Sonntag beim Topspiel an der Raa nicht im Holstein-Kader stand, hatte allerdings nichts mit seinem baldigen Abschied zu tun: „Er hat sich kurz vor dem Spiel bei unserem Trainer Lars Landschof abgemeldet, weil er arbeiten musste – das war ein Notfall“, so Fikret Yilmaz. In den ersten zehn Minuten waren die Pinneberger besser im Spiel, konnten sich aus ihrer Überlegenheit aber keine klaren Torchancen erarbeiten. „Wir besaßen, jeweils nach einem von Florian Walter herein gegebenen Eckstoß, die ersten beiden guten Gelegenheiten“, berichtete Fikret Yilmaz. Zunächst köpfte Carsten Grahn nur knapp über das Tor (4.), dann brachte Baris Ayik die Gäste in Führung (16.). „Danach war unser Offensivspiel leider nicht mehr druckvoll genug – stattdessen hat der SCP den Druck auf unser Tor noch einmal erhöht“, gab Fikret Yilmaz zu. Die Chancen für die Kreisstädter häuften sich: In der 20. Minute lenkte TuS-Torwart Sebastian Wiehe noch einen Schuss an die Latte, doch drei Minuten später gelang der Ausgleich. Als sich zwei Gäste-Verteidiger nicht einigen konnten, wer zum Ball gehen sollte, war Benjamin Struck der lachende Dritte, der zum 1:1 einköpfte.
In der 28. Minute drehten die Pinneberger die Partie komplett zu ihren Gunsten, als Denis von Appen einen Foulelfmeter zum 2:1 verwandelte. „Leider hatte der Schiedsrichter-Assistent zuvor eine Abseitsstellung des Pinnebergers übersehen, der erst danach bei seinem Schussversuch von unserer Abwehr gestört wurde, woraufhin der Referee auf den Punkt zeigte“, schilderte Fikret Yilmaz diese Szene. Das 2:1 hatte bis zur Pause Bestand. Nach dem Seitenwechsel kamen die Quickborner, wie schon in den vorherigen Partien, mit mehr Schwung aus der Kabine, konnten ihre Überlegenheit aber nicht in etwas Zählbares ummünzen. Ab der 55. Minute waren dann auch die Hausherren wieder besser im Spiel und drängten auf das 3:1. „Die Fehler in unserer Abwehr häuften sich“, gestand Fikret Yilmaz. Als die Gäste einen Ball nicht aus ihrem Fünfmeterraum herausschlagen konnten, nutzte Christian Koster dies zur 3:1-Führung (57.). „Dann kam auch noch Pech dazu“, klagte Fikret Yilmaz angesichts der Tatsache, dass Lars Landschof nach einer Stunde mit Ayik und Grahn zwei wichtige Mittelfeldspieler verletzungsbedingt (beide hatten eine Zerrung erlitten) auswechseln musste. Rene Schöttke, einer der beiden „Joker“, musste nach nur zehn Minuten schon wieder aus der Partie herausgenommen werden: Bei einem üblen Zusammenprall mit einem Pinneberger verletzte er sich so schwer, dass er vom Rettungswagen abgeholt und ins Krankenhaus gefahren werden musste.
„Die daraus resultierende Unterbrechung hat uns aber gut getan und unser Angriffsspiel wurde wieder stärker“, stellte Fikret Yilmaz fest. Dadurch, dass die Eulenstädter nun offensiver agieren mussten, boten sich dem Herbstmeister einige sehr gute Konterchancen, die aber vergeben wurden. So drängten die Quickborner auf den Anschlusstreffer, der ihnen aber erst spät – und letztlich zu spät – gelang: Jannik Suhr konnte nur noch zum 3:2-Endstand verkürzen (89.). „Es war ein Tag zum Vergessen für uns“, klagte Fikret Yilmaz, „dass der Elfmeter aus einer nicht geahndeten Abseitsposition entstand und sich danach gleich drei Spieler verletzt haben, war bitter!“ Immerhin: Schöttke konnte das Krankenhaus noch am Sonntagabend wieder verlassen – er hatte „nur“ ein blaues Auge erlitten, aber keinen Bruch, und somit Glück im Unglück. „Wir hätten gerne einen Punkt aus Pinneberg entführt, aber der Sieg für den SCP geht in Ordnung, weil er mehr Torchancen hatte als wir“, so Fikret Yilmaz, der sich abschließend über die Beschaffenheit des Platzes an der Raa beschwerte: „Das Spielfeld war eine Katastrophe – unsere Spieler hatten keinen Halt auf dem Platz!“