Kreisliga 7: Komet erreicht kampflosen Derby-Sieg


Am Sonntag, 2. November, sollte es im Rahmen des 13. Spieltages der Kreisliga 7 eigentlich zum Derby zwischen der SV Blankenese II und FTSV Komet Blankenese kommen. Das Nachbarschaftsduell sollte auf dem Rasenplatz am Sülldorfer Kirchenweg stattfinden, wurde von der SVB-Reserve aber am Sonnabend wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt. Nun erreichte Komet vor dem Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes einen kampflosen 3:0-Sieg.

„Komet hat sich in dieser Angelegenheit sehr unsportlich verhalten“, schimpfte Rainer Beversdorf. Auf Nachfrage von SportNord ergänzte der Coach der SVB-Reserve: „Unser Platzwart Torsten Makowski hat den Platz am Sülldorfer Kirchenweg am Sonnabend in Absprache mit unserem Vorstand gesperrt.“ Die SVB-Offiziellen kümmerten sich jedoch nicht darum, ob die Partie auf einem Ausweichplatz hätte stattfinden können: „Das haben wir vergessen“, räumte Beversdorf ein, betonte jedoch auch: „Nach unserem Aufstieg in die Kreisliga im Sommer 2008 wurde der Grandplatz Dockenhuden an der Simrockstraße zwar als unser Ausweichplatz vom HFV eingetragen – aber wir haben diesen Platz bisher noch nie genutzt!“

Dumm nur aus Sicht der SV Blankenese, das Holger Schmidt, der als Platzwart die Anlage Dockenhuden betreut, zugleich dem Trainerstab von Komet angehört ... Auf Nachfrage von SportNord betonte Schmidt: „Von den SVB-Verantwortlichen wurden wir am Sonnabend unterrichtet, dass ihr Platz am Sülldorfer Kirchenweg gesperrt sei – am Sonntag war dann aber herrlicher Sonnenschein und bestes Fußballwetter, und auf meiner Sportanlage waren alle Plätze bespielbar!“ Schmidt ergänzte: „Die SVB-Reserve hätte auf den Grandplatz an der Simrockstraße, auf dem sie donnerstags auch immer trainiert, ausweichen müssen – aber das ist von der SVB nicht in Erwägung gezogen worden, und deshalb haben wir Protest eingelegt!“

Das HFV-Sportgericht gab Komet Recht – sehr zum Ärger von Beversdorf, der befand: „Unsere Jugenwartin Christiane Zabel hat alle Hebel in Bewegung gesetzt und auch mit Herrn Torsten Picker vom HFV telefoniert – aber es half alles nichts ... Es hat den Verband auch nicht interessiert, als ich angeführt habe, dass eine Partie gegen Komet in Dockenhuden für uns ein Auswärtsspiel gewesen wäre, zumal wir nie auf Grand trainieren!“ Abschließend betonte Beversdorf, dass sein Verein die Partie keinesfalls abgesagt habe, weil er das Duell mit dem Nachbarklub gescheut hätte: „Wir hatten uns sehr auf dieses Derby gefreut, und am ersten November-Wochenende hätten mir auch 16 bis 17 Spieler zur Verfügung gestanden!“

Fakt ist: Durch den kampflosen 3:0-Sieg kletterte Komet mit nun 21 Punkten auf den achten Platz; die SVB-Reserve liegt als Tabellen-13. mit 17 Zählern dagegen nur noch einen Platz und drei Zähler über dem ersten Abstiegsplatz. Die Beziehung zwischen den beiden Blankeneser Vereinen ist durch diese kampflose Wertung des Derbys sicherlich nicht besser geworden – in den Durchführungsbestimmungen des HFV heißt es:

4.5. Bespielbarkeit von Plätzen
Die gastgebenden Vereine (Platzvereine) sind verpflichtet, alles ihnen Zumutbare und Mögliche zur Sicherung oder Herstellung der Bespielbarkeit der Plätze zu unternehmen.
(...)
Etwaige dem Verein zur Verfügung stehende und vom spielleitenden Ausschuss genehmigte bespielbare Plätze müssen bei Unbespielbarkeit des angesetzten Platzes für die Austragung von Pflichtspielen herangezogen werden, auch wenn diese nicht unmittelbar mit der Sportanlage, auf der das Spiel angesetzt war, zusammen liegen.“

(JSp)

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