Kreisliga 7: HFC-Reserve schafft Historisches


„Ich bin richtig stolz auf meine Mannschaft“, sagte Ingo Desombre ‒ und dazu hatte der Trainer des HFC Falke II auch allen Grund. Denn den „Jung-Falken“ gelang am Freitagabend etwas, was zuvor noch keinem anderen Team gelungen war: Sie trotzten Rasensport Uetersen, das die 51 (!) vorherigen Punktspiele in seiner Geschichte allesamt gewonnen hatte, ein 0:0-Unentschieden ab. „Wir haben uns in der vergangenen Woche konzentriert auf den Gegner vorbereitet und uns diesen Punkt redlich verdient“, betonte Desombre. Auch Rasensport-Coach Peter Ehlers gab ehrlich zu, dass die HFC-Reserve sich das Unentschieden „absolut verdient“ habe. Dass er als Trainer erstmals seit dem 6. März 2016, als er im letzten Landesliga-Spiel des TSV Uetersen ein 0:0 bei der SV Halstenbek-Rellingen II erreicht hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), ein Unentschieden in einem Liga-Spiel erklären musste, nahm der 51-Jährige gelassen: „Irgendwann musste es ja passieren.“

Dabei hätten die Rasensportler auf dem Grandplatz am Steinwiesenweg in Hamburg-Eidelstedt schon in der ersten Minute in Führung gehen können: Philipp Ehlers tankte sich rechts bis zu der Grundlinie durch und flankte in die Mitte, wo Marcel Jobmann bei der Ballannahme von HFC-Verteidiger Marcel Stender umgetreten wurde und zu Boden ging ‒ doch die Pfeife von Schiedsrichter Jasper Zakrzewski (vom Düneberger SV) blieb stumm. „Es sind einige Dinge etwas unglücklich entschieden worden, aber darüber wollen wir uns nicht beklagen“, stellte Peter Ehlers klar, dass er nicht dem Referee die Schuld in die Schuhe schieben will. Auch nach ihrem umschriebenen ersten Angriff spielten die Gäste weiter couragiert nach vorne: „Wir haben in der ersten Halbzeit eine richtig gute Leistung gezeigt, es aber leider versäumt, uns mit dem Führungstor zu belohnen“, haderte Peter Ehlers. So wurden Schüsse, die Philipp Ehlers und Marvin Schramm zumeist von der Strafraumgrenze aus abfeuerten, entweder abgeblockt oder sie flogen ebenso am Ziel vorbei wie die Kopfbälle, die Jobmann sowie Veton Hajrizi nach Flanken abgaben. HFC-Keeper Nils Küchenmeister wurde jedenfalls nicht allzu vielen Prüfungen unterzogen.

Und mit zunehmender Spielzeit wurden die „Jung-Falken“ immer mutiger: „Wir hatten am Anfang zu viel Respekt, haben uns dann aber immer besser verschoben und erfolgreich gegen die hohen Ballbesitz-Anteile der Rasensportler angearbeitet“, erklkärte Desombre, der in diesem Sommer das Traineramt bei der HFC-Zweiten übernommen hatte. So wurden die Seiten beim Stand von 0:0 gewechselt. Hatte die Gäste-Abwehr um den starken Dennis Weber in der ersten Halbzeit „keine Chance der Falken zugelassen“, wie Peter Ehlers zufrieden feststellte, so kamen die Hausherren im zweiten Durchgang zu zwei sehr guten Gelegenheiten: Bei der ersten scheiterte Timo Riemer freistehend vor Rasensport-Torwart Alexej Schmidt und bei der zweiten köpfte Kevin Heath den Ball auf die Latte. „Da hätten wir auch auf die Verliererstraße geraten können“, gab Peter Ehlers zu. Auf der Gegenseite gelang es den Gästen nicht mehr, sich in der Offensive entscheidend durchzusetzen, obwohl sie über Raphael Friederich sowie Kirill Shmakov immer wieder gute Aktionen über die Flügel vortrugen.

„Auf dem Grandplatz hatten wir es schwer, unsere technischen Vorteile auszuspielen ‒ und uns hat im Abschluss die nötige Konzentration gefehlt“, gab Peter Ehlers zu. Am Ende blieb es beim 0:0, so dass die Rasensportler zumindest ihren Nimbus der Unbesiegbarkeit wahrten. „Allzu viele Mannschaften werden in dieser Saison wohl nicht gegen die Rasensportler punkten ‒ insofern war es für uns ein Bonus-Zähler“, sagte Desombre, der aber auch klarstellte: „Nun müssen wir in unserem nächsten Spiel beim SV West-Eimsbüttel einen Sieg nachlegen.“

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