Kreisliga 7: Desombre will eine Basis schaffen


Mit dem fünften Platz, auf dem der Rissener SV in der Kreisliga 7 überwintert, ist Ingo Desombre „absolut zufrieden“. Auch die bereits 20 (!) Punkte Rückstand auf den letztjährigen Bezirksliga-Mitabsteiger FC Roland Wedel, der das Klassement souverän anführt, schockieren den RSV-Trainer keinesfalls: „Wir sind nicht in diese Saison gegangen, um den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen. Mir war von vornherein klar, dass wir nicht ganz oben dabei sein werden, aber es war mein Ziel, um die Plätze drei bis fünf mitzuspielen – und da sind wir absolut im Soll!“ Wichtiger als der Tabellenplatz ist es Desombre ohnehin, dass sein junges Team „sich in Ruhe einspielen kann“, und er wies auf Parallelen zur in der Bezirksliga West verbliebenen SV Halstenbek-Rellingen II hin: „Wie bei HR II, so haben auch bei uns im Sommer zahlreiche ältere Spieler aufgehört und in unserer Mannschaft sind jetzt nur noch vier Akteure, die über 21 sind ...“

Mit seinem „Beinahe-U21-Team“ möchte Desombre „für Rissen eine Basis für die nächste Jahre schaffen“. Aus diesem Grund nahm der Coach den Abstieg in die Kreisliga im Sommer 2014 auch „billigend in Kauf“, wie er es rückblickend ausdrückte, „denn in der Bezirksliga wären unsere jungen Spieler überfordert gewesen“. Die Vereinsverantwortlichen zeigten sich im vergangenen Jahr angetan von Desombres Konzept: „Der Weg, auf junge Spieler zu setzen, war aber auch alternativlos – denn sonst hätte der RSV, wenn die älteren Spieler irgendwann aufgehört hätten, keine Mannschaft mehr melden können“, so Desombre, der präzisierte: „Im ersten Jahr nach dem Abstieg wollen wir uns konsolidieren und wenn es dem Verein dann gelingt, das Team über zwei, drei Jahre zusammenzuhalten, ist die Rückkehr in die Bezirksliga langfristig natürlich ein Thema. Und dann sollte auch eine gute Chance bestehen, dort den Klassenerhalt zu schaffen ...“

Nicht nur aufgrund der Altersstruktur seiner Mannschaft sieht Desombre aktuell eine gute Perspektive für den Verein. Denn in nicht allzu ferner Zukunft sollen zwei Kunstrasenplätze für den RSV gebaut werden: Der Iserbarg, wo aktuell bekanntermaßen ein Grandplatz die Heimspielstätte ist, ist bereits als Bauland verplant. Die Kunstrasenplätze sollen am Marschweg, ein Stück nördlich von der S-Bahnlinie (zwischen den Stationen Sülldorf und Rissen), gebaut werden, wo aktuell bereits der THK Rissen (Tennis, Hockey und Krocket) beheimatet ist. „Zunächst gab es die Überlegung, einen Kunstrasen- und einen Rasenplatz zu bauen – aber nun werden es doch zwei Kunstrasenplätze“, erläuterte Desombre. Der Baubeginn der neuen Sportanlage ist allerdings noch offen: „Jüngst hieß es, dass die Plätze im August oder September 2015 fertig sein könnten“, so Desombre.

Ob Desombre dann noch RSV-Trainer ist, ist fraglich: „Ich schließe immer nur Ein-Jahres-Verträge ab“, so Desombre, der nun zeitnah mit den RSV-Verantwortlichen über die Zukunft reden möchte: „Bis Mitte Februar sollten wir diesbezüglich Klarheit haben“, sagte der 53-Jährige, der aber nicht abgeneigt erscheint, was einen Verbleib beim RSV angeht: „Mit den beiden Kunstrasenplätzen wird der Verein im Hamburger Westen hervorragende Voraussetzungen haben und für Neuzugänge eine interessante Adresse sein“, so Desombre, der aber klarstellte: „Solange ich Trainer bin, muss es bei neuen Spielern auch menschlich passen!“

Dies tut es bei Mittelfeldmann Björn Klang auf jeden Fall – und so wird der 27-Jährige, der nach höherklassigen Stationen beim VfL Pinneberg, SC Egenbüttel und der SV Blankenese zuletzt schon in Rissen aktiv war, bevor er beruflich nach Schanghai ging, in der Restrunde wieder für den RSV auflaufen. Gleiches gilt für Offensivmann Lambros Theologidis (24), der nach einem halben Jahr beim Hammonia-Landesligisten Blau-Weiß 96 Schenefeld nach Rissen zurückgekehrt ist. „Spielerisch fehlt der Mannschaft noch etwas, aber die Jungs geben im Training Gas – das macht wirklich Spaß“, so Desombre, der sich allerdings im Umfeld noch einige helfende Hände mehr wünschen würde: „Im ‚Team ums Team‘ fehlen uns noch ein, zwei Bausteine ...“

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