Kreisliga 6: Grauding steigt in Lemsahl ein


Beim Lemsahler SV, der in der Kreisliga 6 als Sechster überwintert, gibt zukünftig ein Trainertrio die Richtung vor: Chefcoach Marcus Fürstenberg, der die Lemsahler im Sommer 2005 zum Aufstieg in die Kreisliga führte, hat sich nach Frank Bartsch mit Marco Grauding einen weiteren Coach mit ins Boot geholt.

SportNord sprach mit Grauding, der im April 2007 beim Glashütter SV II seinen Hut genommen hatte ...


SportNord: Wie kam es dazu, dass Sie nun in Lemsahl tätig sind?
Marco Grauding: „Nachdem Bartsch in Lemsahl eingestiegen ist, hat er Fürstenberg wohl von meinen Trainingsmethoden, die er aus Glashütte kannte, erzählt ... Auf jeden Fall haben wir uns dann an einen Tisch gesetzt und sind uns einig geworden – und ich freue mich auf die neue Herausforderung und möchte frischen Wind in Lemsahl reinbringen.“

SportNord: Bringt es nicht Probleme mit sich, wenn ein Team von drei Trainern betreut wird?
Grauding: „Nein, im Gegenteil: Fürstenberg muss dienstags immer länger arbeiten, und ich habe das Problem, dass ich alle drei Wochen Spätschicht habe. Wenn wir nun zu dritt sind, haben wir dadurch keine Probleme mehr – und außerdem sieht doch so auch jeder Trainer etwas anderes und kann neue Ideen einbringen.“

SportNord: Wer wird denn der „Chef“ des Dreigestirns sein?
Grauding: „Fürstenberg wird der Cheftrainer bleiben, ganz klar! Bartsch und ich fungieren als Co-Trainer, aber wir werden alles gemeinsam entscheiden. Wir waren bisher immer einer Meinung und werden auch zukünftig über alles miteinander sprechen, das ist mir auch sehr wichtig.“

SportNord: Wann steigen Sie in Lemsahl voll mit ein?
Grauding: „Ich werde im Februar schon mit eingreifen ... Zuvor muss ich allerdings, nachdem ich eine Bandscheiben-Operation hatte, noch Reha-Maßnahmen in Malente absolvieren, so dass ich wohl leider die ersten beiden Wochen der Vorbereitung auf die Rückrunde versäumen werde.“

SportNord: In Malente wurde 1974 das Deutsche Weltmeister-Team geformt – welche Ziele peilen Sie mit Lemsahl an?
Grauding: „In dieser Saison ist der Aufstieg wohl nicht mehr möglich, aber wir werden alles geben und versuchen, am Ende so weit oben wie möglich zu stehen – und vielleicht können wir ja noch Vizemeister werden ... In der nächsten Saison wollen wir dann auf jeden Fall um den Aufstieg in die Bezirksliga mitspielen.“

SportNord: Weshalb haben Sie in Glashütte aufgehört?
Grauding: „Zunächst wollte ich eigentlich nur eine sechsmonatige Fußball-Pause einlegen, um mehr Zeit für meine Tochter zu haben. Als es dann Ärger zwischen Bartsch und Interimstrainer Mike Schwoche gab, wäre ich bereit gewesen, so lange auszuhelfen, bis ein neuer Übergangstrainer gefunden worden wäre – doch dann gab es eine Mannschaftssitzung, bei der sieben Spieler sich dagegen aussprachen, dass ich das Training wieder übernehmen. Daraufhin habe ich dann gesagt, dass ich auch ganz aufhören kann!“

SportNord: Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf Ihre Zeit in Glashütte zurück?
Grauding: „Als ich in der Saison 2002/2003 das Traineramt bei der GSV-Reserve übernahm, hat sich Hardy Prange alle guten Spieler zur Ersten Mannschaft geholt – auch deshalb sind wir aus der Bezirksliga abgestiegen. Ich habe dann ein neues Team aufgebaut, und der Zusammenhalt in der Truppe war einmalig. Leider haben wir es den Wiederaufstieg in die Bezirksliga aber nicht geschafft.“

SportNord: Was läuft in Glashütte falsch?
Grauding: „Es hat beim GSV einfach nicht mehr gestimmt. Die Erste und Zweite Mannschaft sind jeweils eine eigene Mannschaft in einem Verein, der eigentlich nur den Namen gibt ... Es kommt zwar ab und an mal ein Vertreter vom Vorstand zum Zuschauen, aber im Gegenzug werden Absprachen einfach nicht eingehalten. So war es beispielsweise sehr ärgerlich, dass der Wechsel bei unseren Trainingseinheiten vom Grand- auf den Rasenplatz nicht ermöglicht wurde.“

SportNord: Was lässt Sie darauf hoffen, dass es in Lemsahl besser läuft?
Grauding: „Ich hatte mehrere Angebote, aber mit Lemsahl kann ich mich identifizieren! Die LSV-Verantwortlichen haben sofort gesagt, dass es für sie in Ordnung ist, wenn ich manchmal etwas später zum Training komme

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